Der Champion des Generali Open Kitzbühel 2023 heißt Sebastian Baez. Der 22-jährige Argentinier war für Dominic Thiem am Finalsamstag einfach nicht zu biegen, gewann klar in zwei Sätzen und holte seinen dritten Titel auf der ATP-Tour: „Ich habe mich hier während der ganzen Woche sehr wohlgefühlt. Dieser Ort ist unglaublich und ich habe jeden Tag genossen. Ich bin froh, dass ich den Sieg errungen habe. Ich möchte diesen Moment genießen. Es war eine großartige Woche“, meint Baez.
Und wenn der krönende Abschluss für ihn vielleicht auch ausblieb, was war das für eine Turnierwoche beim Generali Open 2023 in Kitzbühel, die Dominic Thiem den insgesamt mehr als 50.000 Fans in der Gamsstadt geboten hat. Die Herzen der Zuschauer flogen ihm mit seinen unglaublichen Auftritten – vor allem gegen Laslo Djere, als er fünf Matchbälle abwehren konnte – zu: „Ich nehme jede Minute von dieser unglaublichen Atmosphäre mit. Ich hoffe, es geht so weiter und wir werden bald wieder bei einer Siegerehrung stehen – dann mit einem größeren Pokal“, erklärt der Niederösterreicher.
Österreichisches Happy-End im Doppel
Für ein österreichisches Happy-End sorgte dann aber das österreichische Duo Alexander Erler und Lucas Miedler, das sich in die Geschichtsbücher des Kitzbüheler Turniers eintragen konnte. Die beiden Kitzbühel-Champions von 2021 wiederholten ihren Coup exakt zwei Jahre später und bezwangen im Endspiel Gonzalo Escobar und Alexandr Nedovyesov nach einer Spielzeit von 80 Minuten mit 6:4 und 6:4. Damit sind sie das erste österreichische Doppel, dem es gelingt, das Generali Open Kitzbühel zweimal zu gewinnen: „Danke erstmals an die ganzen Zuschauer für die geile Stimmung. Es war wirklich großartig. Ich bin jetzt einfach nur sprachlos, aber ihr kennt mich eh schon“, lacht Alexander Erler bei der Siegerehrung.
Für den Tiroler und seinen niederösterreichischen Partner ist dies der fünfte Titel auf der ATP-Tour insgesamt. In diesem Jahr konnten Erler/Miedler schon in Acapulco und in München jubeln. Der Erfolg beim Generali Open 2023 ist umso bemerkenswerter, als dass die beiden Lokalmatadore mit der Bürde der Favoriten in das Turnier gestartet waren. Die Freude nach dem verwandelten Matchball fiel dementsprechend euphorisch aus.
Veranstalter-Resümee: „Unser persönliches Kitzbüheler Sommermärchen“
„Es war für uns die emotionalste Woche in unserer bisherigen Karriere als Turnierveranstalter. Und die beste Woche, die wir je gehabt haben. Das ist kaum mehr zu toppen und unser persönliches Kitzbüheler Sommermärchen“, freut sich Turnierveranstalter Markus Bodner über die einzigartige Comeback-Story von Dominic Thiem, den Turniersieg von Erler und Miedler im Doppel, die Euphorie der Fans und das Glück, dass das Wetter trotz teils schlechter Prognosen letztlich doch mitspielte. Über 50.000 Zuschauer strömten im Verlauf der Turnierwoche auf das Eventgelände. Vier Tage in Folge waren für die Matches am Center Court keine Tickets mehr verfügbar. Zuletzt war das 2019 der Fall: „Wir waren von Mittwoch weg ausverkauft, obwohl die Wetterprognosen nicht immer die besten waren. Das hat schon mit dem Quali-Wochenende begonnen, wo wir inklusive Kids Day am Montag, dem Highlight des Familien-Wochenendes, schon 13.000 Fans vor Ort hatten“, erklärt Turnierdirektor Alexander Antonitsch. Und auch diejenigen, die kein Ticket ergattern konnten, hatten die Möglichkeit, Weltklasse-Tennis beim Generali Open Kitzbühel zu erleben. Täglich flanierten rund 600 Personen durch das frei zugängliche Turniergelände und konnten die Spiele auf dem Grandstand kostenlos verfolgen.
Das beste Kitzbühel aller Zeiten im TV
Dominic Thiem bewegte auch im TV: Quotentechnisch ist es das beste Kitzbühel aller Zeiten, ServusTV konnte in dieser Woche die Rekordquoten aus 2019 sogar noch übertreffen. Knapp 340.000 verfolgten beispielsweise im Durchschnitt das Halbfinale.
Generali Open Kitzbühel 2024: 20. bis 27. Juli
Im nächsten Jahr findet das Generali Open Kitzbühel in der Woche vor dem olympischen Turnier in Paris statt (20. bis 27. Juli 2024), bei dem ebenfalls auf Sand gespielt wird. Die Erinnerungen an 1992 werden wach, als neben Thomas Muster auch der Weltranglistenerste Pete Sampras und Jim Courier in der Gamsstadt ihre Generalprobe für Barcelona absolvierten. Deshalb heben die Veranstalter die Hoffnung, dass der eine oder andere Topspieler das Generali Open im nächsten Jahr als unmittelbare Vorbereitung auf Olympia nützt.