Es gibt kaum etwas, das die Erinnerungen an unsere Kindheit so lebendig macht wie die endlosen Stunden auf dem Sportplatz – oder besser gesagt, auf den schrägen Wiesen und kleinen Flächen, die wir zu Spielfeldern umfunktionierten.
Damals war Fußball mehr als nur ein Spiel – es war eine ganze Welt für uns. Wir kickten auf den schrägen Plätzen beim Höllinger in Sonnental, oft direkt neben der Bergstraße auf der Veldener Alm, und kämpften uns manchmal sogar in Schiefling oder Kantnig bergauf zum gegnerischen Tor. Beim Marienhof ratterte die Eisenbahn 30 Meter unterhalb einer Felswand vorbei. Die Regeln, die wir damals hatten, waren einfach, aber unverrückbar und voller Witz. In diesem Blogbeitrag nehmen wir euch mit auf eine nostalgische Reise zu den Fußballregeln unserer Kindheit – ein Mix aus Spaß, Gemeinschaft und einem Hauch von Chaos. Viel Spaß beim Schmunzeln und Erinnern!
- Der Dicke war immer der Torwart – nicht aus Talentgründen, sondern weil er am wenigsten rennen wollte.
- Zuletzt gewählt zu werden, war der ultimative Schlag ins Ego – das bedeutete: „Dich wollen wir nicht, aber wir müssen.“
- Wenn die Großen kamen, räumten die Kleinen das Feld – ohne Murren, sonst setzte es was.
- Kein Schiedsrichter, kein Problem – Entscheidungen wurden demokratisch getroffen, aber wehe dem, der widersprach!
- Die Tore bestanden aus allem, was greifbar war – Steine, Jacken, Taschen. Und immer gab es ein für die Schwächeren ein kleineres Tor.
- Das Spiel endete, wenn alle müde waren – oder der Ball platt war.
- Die besten Spieler durften nie im gleichen Team sein – das wussten alle und respektierten es wie ein Naturgesetz.
- Abseits? Nie gehört! – und wenn doch, war es eine Erfindung der Erwachsenen, die sowieso keine Ahnung hatten.
- Der Spielstand war irrelevant – das letzte Tor entschied immer über Sieg oder Niederlage, egal ob es 20:0 stand.
- Es gab immer diesen einen Nachbarn – der drohte, den Ball zu konfiszieren, wenn der Lärmpegel zu hoch war.
- Wurde um etwas gewettet, ging es um alles – plötzlich fühlte sich das Spiel wie ein WM-Finale an.
- Wenn der Ballbesitzer beleidigt wurde, war das Spiel vorbei – Diskussion ausgeschlossen.
- Wurde der Torwart geschubst, war das Tor ungültig – selbst wenn der Ball bereits im Netz war.
- Fouls gab’s nur, wenn’s wirklich weh tat – oder jemand anfing zu weinen. Dann war es unumgänglich.
- Die Regeln wurden vor dem Spiel festgelegt – und bei Bedarf während des Spiels angepasst. Flexibilität war Trumpf.
- Wer keine Ahnung hatte, wurde Verteidiger – oder saß auf der Bank und hoffte auf eine Verletzung eines Mitspielers.
- Drei Ecken, ein Elfer – die ultimative Regel, die oft zu hitzigen Debatten führte, aber unantastbar war.
- 2-3 Stunden Spiel am Stück? – Kein Problem, solange die Eltern nicht zum Abendessen riefen.
- Bei Elfmetern musste der Dicke das Tor verlassen – dann kam der „Profi“-Torwart zum Einsatz, der nie etwas hielt.
- Nachbarschaftsduelle waren episch – die Rivalität hielt oft bis zum nächsten Tag an, oder bis zum nächsten Spiel.
Das waren unsere Regeln, und es waren die besten Zeiten!