Hubener Berfexe wollen unter die Top vier! Neo-Coach Silvio Trojer optimistisch. Samstag Duell Vater gegen Sohn
Pewal als einziger Legionär
Der UECR Huben ist ein Vorzeigeklub – hier wird fast alles richtig gemacht. Wer es nicht glaubt, heuer sind noch mehr Einheimische im Lineup – wurden hochgezogen. Von den zwei Zellern – Aigner und Ferstl – hat man sich getrennt, somit ist der einzige ,,Fremdarbeiter“ im Team Martin Pewal, der den Eisbären ja schon seit vielen Jahren die Treue hält – das AMA-Gütessiegel ist den ,,Huabnan“ damit sicher.
Neuer Coach in Huben
,,Wir haben zwar mit einigen Kärntner Spielern gesprochen, aber keiner war davon zu überzeugen, die Mühen, die es mit sich bringt, bei uns zur spielen, auf sich zu nehmen“, sagt Silvio Trojer, der neue Trainer der ÖEL-Mannschaft, der auf Peter Mösenlechner folgt. Trojer, im Zivilberuf bei den Lienzer Stadtwerken, hat bei den Osttirolern schon alle Mannschaften von der U11 aufwärts trainiert. Ein echtes Urgestein im Klub.
Letzte Saison trainierte er noch das Farmteam und die U17. Sorgen macht Trojer, dem besonders der Nachwuchs am Herzen liegt, die Entwicklung, dass es immer weniger Nachwuchsmeisterschaften gibt, weil es an Spielern fehlt. Deshalb haben die Eisbären zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen und schicken nun nun neben dem Farmteam ein drittes Team in die Meisterschaft! Huben drei, bestehend nur aus 16- bis 20-jährigen Spielern, wird in der Unterliga spielen. ,,Es ist ein Versuch. Eigentlich bin ich der Meinung, dass Spieler in diesem Alter noch gegen halbwegs gleichaltrige spielen sollen. Wir schauen uns das einfach einmal an“, sagt Trojer, der mit der Vorbereitung auf die Saison sehr zufrieden ist: ,,Die Einstellung der Jungs ist einfach unglaublich. Wir jammern auch nicht, dass wir erst so spät Eis haben. Das ist halt so“, meint Trojer.
Harte Vorbereitung
Die bisherigen Eiseinheiten wurden zweimal in Toblach und bei einem Viertagestrainingslager in Radenthein absolviert. Zudem gab es ein Testsspiel in Ferlach. Zum Abschluss des Trainingslagers gab es einen Probelauf gegen den Meister aus Velden. ,,Die ersten zwei Drittel waren sehr gut, dann ist uns ein bisserl der Saft ausgegangen. Zudem ist uns Martin Unterlercher ausgefallen und ich habe im Training keine Rücksicht auf das Spiel genommen. Wir hatten am Vortag und am Vormittag vor dem Spiel drei harte Trainingseinheiten“, so der Coach. Finanziert wurde das Trainingslager mit vielen, vielen Sponsoren aus der Umgebung, bei denen sich Trojer noch einmal herzlich bedanken will – so ein Trainingslager kostet immerhin zwischen 10.000 und 12.000 Euro.
Seine Burschen sind ja ziemlich fit zur Vorbereitung gekommen. Kaum einer, der den Sommer nicht dazu genützt hat, Berggipfel um Berggipfel zu erklimmen. Ob der Trainer selbst ob Alexander Riepler oder wie sie alle heißen, die Berge sind ihr zu Hause und damit ist auch für die Grundkondition der Jungs immer gesorgt.
,,Wenn Huben nicht so weit wäre, ich würde mir jedes Heimspiel der Eisbären anschauen“, schwärmt KEHV-Präsiden Michi Herzog-Löschnig von den Osttirolern, die auf eine perfekte Mischung zwischen jung und alt zurückgreifen können. Der Kader der Hubener, die in jedem Training auf mindestens vier Linien zurückgreifen konnten, verfügt über 22 Stamm- und sieben Erweiterungsspieler. Samuel Corradini (17 Jahre), Raffael Bstieler (20, kam aus Virgen), und Ruben und David Schwarzer (beide 17, kamen von Lienz) sind nur einige der Nachwuchshoffnungen, die in den nächsten Saisonen sicherlich noch für Furore sorgen werden. Auch auf der Torhüterposition im man mit Thomas Warscher, Manuel Bachmann und Lucas Brandstätter bestens besetzt.
Start gegen den VSV
Zum Start müssen die Eisbären am Samstag nach Steindorf. Aber dort wartet nicht der große Titelfavorit sonder die U20 des VSV, die wieder am Ossiacher See ihre Heimspiele austragen wird. ,,Es wird interessant, wie wir uns auf das Tempo der Jungadler einstellen können. Zudem erwarte ich ein starkes Lineup, weil die erste Mannschaft der Villacher ja Länderspielpause hat. Favorit sind die Villacher aufgrund der größeren Spielpraxis und dem Trainingsvorsprung speziell am Eis auf jeden Fall. Aber kampflos ergeben werden wir uns sicher nicht. Das wäre nicht unser Stil“, sagt Trojer.
Die Saisonziele sind für den Neo-Coach auch klar gesetzt: ,, Die Entwicklung von jungen Spielern und die individuelle Verbesserung einzelner Spieler steht im Vordergrund. Das allgemeine Saisonziel ist sicher ein Platz unter den ersten vier und somit das Heimrecht in der ersten Playoff Runde.“
Und noch aus einem anderen Grund wird das Spiel am Samstag etwas ganz besonderes für Trojer. Sohnemann Flavio Wibmer steht im Lineup von Günther Lanzinger. Die Hubener Spieler werden trotzdem kein Checkverbot gegen den Junior bekommen.
Auch zu erwähnen ist Stefan Unterweger, Co-Trainer und Bruder des KAC-Cracks, der viel zum Erfolg und Zusammenhalt im Team beiträgt. Zudem sorgt er jedes Jahr zu Beginn der Eishockeysaison in Osttirol für Gelächter wenn er wieder ein – so viel Schnee ist schon in Huben – postet, was natürlich nicht stimmt. Denn das Foto ist uralt, das Auto drauf wohl schon längst in der Schrottpresse, aber immer wieder fallen Leute – auch der Schreiber dieser Zeilen – darauf rein. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf die Hubener, wo jedes Heimspiel zur Ice-Party wird und die Party danach erst so richtig abgeht.
Livestream aus Steindorf
Das Spiel in Steindorf wird auf live.eishockey.at live übertragen. Kommentator Rüdiger Wratschnig.
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