Es gibt Stimmen, wonach wie im Rugby überhaupt nur noch der Kapitän mit dem Referee sprechen dürfen soll, um diesem den Druck am Platz etwas zu nehmen. Bist du für oder gegen diesen Vorschlag?
An der Stelle ein Hinweis:
Wie das im Rugby mit dem Referee läuft, kann man derzeit bei der WM in Frankreich ansehen und anhören. Das TV-Publikum kann nämlich mithören, wie die Referees untereinander und mit den Spielern kommunizieren. Bis Ende Oktober an den Wochenenden (mit deutschem Kommentator) auf Pro 7 Maxx und ran.de
Im Rugby heißt es oft: Der Schiedsrichter steht unmittelbar nach Gott. Er ist die ultimative Autorität auf dem Spielfeld, und seine Entscheidungen sind unanfechtbar. Nur die Kapitäne dürfen ihn ansprechen, und Verstöße gegen diese Regel können mit einer Gelben Karte und einer zehnminütigen Zeitstrafe geahndet werden. Die Kapitäne sind in traditioneller britischer Weise verpflichtet, den Schiedsrichter mit „Sir“ anzusprechen.
„Rugby ist ein Sport für Raufbolde, der von Ehrenmännern betrieben wird“, heißt es gerne. Fußball scheint dagegen ein Sport von Jungmillionären, der mit allen Mitteln betrieben wird, die einen Vorteil versprechen.
Befürworter
Horst Friesacher (Trainer Ruden)
Sofort Gelbe Karte. Vor dem Spiel jeder Mannschaft sagen und durchziehen.
Dietmar Thuller (Trainer ASK)
Vollkommen richtig, aber man braucht dafür keine Regeländerung. Jeder, der dort ist eine Gelbe Karte und diese Rudelbildungen würden sich sofort aufhören
Alex Hofer (Obmann Obermillstatt)
Wäre ich dafür. Generell sollten die Schiedsrichter besser geschützt werden, auch durch Stimmen von außen. Es ist teilweise zum Fremdschämen, was sie sich von den Zusehern in gewissen Gegenden anhören müssen.
Willi Sandner (Individualtrainer)
Wir Fußballer und Trainer (mich eingeschlossen) attackieren die Schieds- und Linienrichter sofort bei der kleinsten vermeintlichen Fehlentscheidung. Das ist eine Unart, die sich über die Jahre leider normalisiert hat. Man stelle sich vor als Spieler oder Trainer würde man sofort bei jedem Fehlpass oder Wechselfehler von acht Spielern umzingelt werden.
Ich bin dafür das sich Schiedsrichter bei Rudelbildung mehr wehren und nur mehr der Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen sollte. Bei Verwarnungen bekommen wir diese Unart vielleicht mittelfristig in den Griff.
Natürlich muss man auch sagen, dass es immer wieder Schiedsrichter gibt, vor allem im Nachwuchs- und niedrigen Kampfmannschaftsbereich, welche durch mangelnde Laufarbeit und fast Lustlosigkeit, solche Aktionen „provozieren“. Auch hier sollten sich ein paar Unparteiische hinterfragen, ob sie mit solchem Verhalten nicht Mitschuld an Rudelbildungen haben.
Michael Lattacher (UEFA-B-Lizenz-Trainer dzt. vereinslos)
Ich bin für so ziemlich jede Maßnahme, die einen Schiedsrichter vor, während und nach einem Spiel schützt bzw. es ihm leichter macht den Überblick zu bewahren. Wir brauchen Schiedsrichter für unser Spiel wie einen Bissen Brot. Und leider werden es immer weniger, weil da draußen zu viele herumlaufen, die glauben, sie hätten alle Rechte (Egal ob Spieler, Trainer, Funktionäre oder Zuschauer). Denen möchte ich nur Folgendes mitgeben: Pfeiferle nehmen, selbst mal ein (Jugend)-Spiel pfeifen, und dann reden! Emotionen JA, aber immer mit Respekt vor dem Gegenüber!
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Gegner
Wolfgang Thun-Hohenstein (Trainer ASV)
Hier muss ich weiter ausholen. Hier sind einmal die Trainer und Spieler, die mit großen Emotionen bei der Sache sind. Da gehöre ich auch dazu, ich habe eine laute Stimme und nicht selten bekomme ich deshalb und nicht wegen des Inhaltes eine Karte. Ich habe aber noch niemals einen Schiedsrichter beleidigt und werde das auch niemals tun. Das geht nicht.
Die Schiedsrichter sollten sich nicht nur auf die „Waffe“ Karten stützen. Sie können den Kapitän und den Trainer einbinden und so versuchen, Konflikte auf dem Platz lösen. Immer wird es nicht gehen, aber es wäre einmal ein Anfang. Mich persönlich frustrieren jedenfalls Richtigstellungen nach dem Spiel, dann ist es bereits zu spät. Nicht nur die Schiedsrichter, auch die Trainer stehen unter Druck. Das könnte man durchaus berücksichtigen.
Christian Trappitsch (Trainer Donau)
Ich finde, es sollte alles so bleiben, wie es ist. Man sollte mal mit der Jammerei aufhören. Die Schiedsrichter sollten sich auch mehr auf das Spiel konzentrieren, und nicht immer auf die Ersatzbank hören usw.
Alissa Lamzari (Co-Trainerin SC St. Veit Frauen)
Ich finde diesen Vorschlag nicht gut, weil jede Spielerin für ihre Meinung selbst einstehen sollte. Weiters wäre mir persönlich nicht aufgefallen, dass diese „Rudelbildung“ so ein riesengroßes Problem darstellt.
Und falls es mal doch dazu kommt, sollte man sich als SchiedsrichterIn mal überlegen, wieso dies der Fall ist, weil oft sind es derartige Fehlentscheidungen, wo ich persönlich absolut verstehe, dass es dazu kommt, dass man geschlossen diese Fehlentscheidung aufzeigt.
Außerdem bin ich auch der Meinung, dass wenn man als SchiedsrichterIn mit Druck-Situationen nicht zurechtkommt, sollte man die Jobauswahl überdenken.