Hintergrund des Rückzugs
Laut Ligaportal wäre eine Spielgemeinschaft mit Austria Klagenfurt nur unter der Voraussetzung möglich, wenn für Austria Klagenfurt dadurch keine Mehrkosten entstehen. Dies konnte offenbar nicht gewährleistet werden. Laut Aussagen eines Vertreters des ASK Klagenfurt wurde die Gelegenheit, eine Regionalliga-Mannschaft für 30.000 Euro zu übernehmen, übersehen. Die Qualität der Amateure reicht niemals aus, um in die Regionalliga aufzusteigen, so der Verantwortliche weiter.
ASK Klagenfurt: Der aktuelle Stand
Die Situation des Vereins ist derzeit äußerst angespannt. Nur noch 5-6 Spieler sind im Kader verblieben, sagt Matthias Dollinger, zudem hat Trainer Dietmar Thuller seinen Rücktritt erklärt. Trotz dieser Schwierigkeiten hat sich der ASK Klagenfurt für den ÖFB-Cup qualifiziert und wäre dort auch in der 2. Klasse spielberechtigt. Laut unseren Informationen ist dieser Platz vereinsgebunden und nicht übertragbar. Dies stellt den Verein jedoch vor die Herausforderung, eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufzustellen.
Statuten und mögliche Maßnahmen
Das Referat für Kampfmannschaften wird genau wissen, welche Maßnahmen nun ergriffen werden müssen, damit der ASK Klagenfurt weiterhin an einer Meisterschaft teilnehmen kann. Wird der Verein in der Kärntner Liga spielen oder in die 2. Klasse versetzt, oder gibt es andere Lösungen? Eines ist sicher und in der Verbandshaut möchte derzeit wohl niemand stecken: Die Zeit drängt und es ist sicher nicht leicht, schnell zu entscheiden, wenn ein Verein am 2. Juli bekannt gibt, keinen Plan B zu haben.
Eure Meinung war gefragt
In diesem schwierigen Thema so kurz vor der neuen Saison baten wir einige Vereinsvertreter und Trainer um ihre Meinungen.
Teilnahme Kärntner Liga oder 2. Klasse
Alexander Suppantschitsch (ASKÖ Köttmannsdorf): Für mich ist es wirklich bedauerlich, was mit so einem Traditionsverein passiert ist! Leider wurden hier offensichtlich viele Fehler gemacht. Ohne Spieler und ohne Trainer wird es schwierig, unabhängig von der Liga! Ob es nun die Liga oder die 2. Klasse sein soll, müssen die Statuten entscheiden. Der KFV kann sich nur an die Vorgaben halten. Viel Zeit für eine sportliche Lösung bleibt aber nicht mehr!
Marco Längle (SV Dellach/Gail), hat es selbst miterlebt, ohne Ausnahme zurückzukommen: Sollte das Regulativ einen Tausch zwischen dem ASK Klagenfurt und den WAC Amateuren zulassen, bin ich dafür, dass der ASK in der Kärntner Liga spielt. Andernfalls sollte die Liga mit 15 Mannschaften gespielt werden. Eine Ausnahme außerhalb der Bestimmungen für den ASK Klagenfurt aufgrund des geplatzten Deals mit Austria Klagenfurt wäre unfair gegenüber allen anderen Vereinen.
Thomas Watscher (Sportkommentator und Ex-Kicker von Eberstein): Schon bemerkenswert, wie es dazu kommen konnte, dass nur noch 5 Spieler verfügbar sind. Gibt es denn keinen Nachwuchsspieler, der einspringen und langfristig aufgebaut werden kann? Wurden tatsächlich vor zwei Jahren alle Spieler der U17 zur Donau verkauft oder verschoben? (Hinweis: Donau stieg daraufhin in die Kärntner Liga auf.) Es ist auch verwunderlich, warum ein Deal 20 Tage vor Meisterschaftsstart platzt. Hätte man sich hier nicht vertraglich absichern können? Ein überlegter Ausstieg aus der RLM nach dem Saisonende 2023/24 wäre wohl klüger gewesen. Schade um die Spieler und das Stadion des ASK Klagenfurt.
Josef Maurel (TSV Grafenstein): Die Regularien sagen auch, dass die Kärntner Liga mit 16 Teams gespielt werden muss! Wichtig wäre das der KFV schnell eine Entscheidung trifft, den die Vereine sind ja mitten in den Vorbereitungen für die nächste Saison! Also wir würden auch in der Liga spielen und dort, wo jetzt WAC Amateure im Spielplan steht, sollte TSV Grafenstein stehen, sagt Maurel mit einem Augenzwinkern.
Stefan Weitensfelder (SK Treibach) sagt sehr nachdenklich: Ich glaube, es ist dringend notwendig, dass nicht nur die Vereine, sondern auch der gesamte Kärntner Fußball sich Gedanken macht.
- Warum schaffen wir es in Kärnten nicht, zwei Akademien zu etablieren und die Spieler für mehrere Regionalligamannschaften zu stellen?
- Warum gelingt es uns nicht, Sponsoren und die Wirtschaft in Kärnten für das Produkt Fußball zu begeistern?
Es ist bedauerlich, dass niemand die sportlichen Herausforderungen annehmen möchte oder kann.
Anonym sagt: Der Platz des ASK Klagenfurt im ÖFB-Cup soll an den nächst gereihten Verein übertragen werden. Die Kärntnerligavereine sollen darüber abstimmen. Außerdem sollen 1B-Mannschaften aufsteigen können, ohne dass eine Klasse dazwischenliegen muss.
Manfred Mochar spricht es gerade hinaus: Die 2 Kärntner Fußballprofessoren Dietmar Thuller und Matthias Dollinger sind verantwortlich und nicht die Austria Klagenfurt! Warum soll die Austria für eine Kooperation bezahlen? Mit keiner Gewähr einer Spielerweiterentwicklung! Mein Beileid hält sich in Grenzen.
Karl Weitensfelder, Treibachs legendärer Fußballprofessor: Maximal in der Unterliga oder darunter! Die Philosophie vom ASK war sowieso falsch. Ich kann ja nicht mit 80 Prozent Legionären spielen. Man hat es ja bei den Zuschauern gemerkt.
Mister X sagt: Ein Neuanfang in der 2. Klasse ohne Spielgemeinschaft oder eine Auflösung des Vereins sind meine einzigen Optionen. Entschädigungszahlungen ab 10.000 Euro aufwärts sollten an alle Vereine gehen, die nachrücken müssten, da für sie keine optimale Kaderplanung möglich war.
Link: KFV
Vielen Dank für Eure Unterstützung und sportliche Grüße!
Ernst Krawagner