Zum letzten Mal läuft die Regionalliga Mitte im Dreiländermodus Oberösterreich–Steiermark–Kärnten. Ab der kommenden Spielzeit heißt’s nur noch Kärnten & Steiermark, jeweils 8 Teams – mehr Derbys, kürzere Wege, klarere Identität.
Publikumslage: Zahlen mit Sternchen
36.380 Zuschauer in 120 Partien bedeuten einen Ligadurchschnitt von 303. Das klingt passabel, ist aber verzerrt: Die 1B-Teams der Bundesligisten (u. a. LASK Amateure, Junge Wikinger Ried, WAC Amateure) drücken den Schnitt kräftig nach unten. Rechnet man deren mager besuchte Heimspiele gedanklich raus, liegt die Liga deutlich höher (rund 330–345). Zum Vergleich: Kärntner Liga ~300 im Schnitt – für eine dritte Leistungsstufe in Österreich ordentlich. Kurzum: Die Basis ist besser, als die 303 vermuten lassen.
Scoreboard „Zuschauerkönige“
Die Team-Zuschauerkönige: ASK Voitsberg führt mit 4.800 Heimfans (7 Spiele/Ø 686), dahinter Aufsteiger SC Kalsdorf (3.270/8/Ø 409). Kärnten hält dagegen: Velden (Ø 387), Treibach (Ø 315), WAC Amateure (Ø 187). Summa summarum liefert Kärnten Stimmung – aber nur wenn’s brennt.

Top 10 Spiele: Wo die Drehkreuze glühen
Der Kassenschlager kommt – wenig überraschend – aus Voitsberg. Die Steirer dominieren die Hitliste fast nach Belieben. Wo Voitsberg spielt, knacken die Drehkreuze. Und ja, Kärnten kann Derby – ATUS Velden vs. SK Treibach schafft es in diese illustre Runde.

Flop 10 Spiele: Wenn der Stadionsprecher im Energiesparmodus ist
Manche Spiele wirkten wie eine geheime Testpartie unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Besonders auffällig: Zweitteams und ihre Gegner. Genau diese Spiele ziehen den Gesamtschnitt nach unten – und liefern das beste Argument für die neue, „lokalere“ Ligastruktur.

Kärnten unter der Lupe
ATUS Velden – Aufsteiger mit Ansage
Heuer neu in der RL Mitte und gleich mit Ordentlich-Wumms: 2.708 Heimfans in 7 Spielen (Ø 387). Das Derby gegen Treibach (566) schaffte es in die Top 10. Sportlich hat der Neuling noch Wellengang (Rang 12, 14 Punkte).
WAC Amateure – Reif am Rasen, dünn auf den Rängen
Tabellarisch stabil (Rang 9, 21 Punkte), doch publikumsseitig flüstert es im Lavanttal: 1.306 Heimzuschauer (Ø 187), mehrfach in den Flop-Listen. Schade, denn Talent ist reichlich da.
„Die Talente liefern – und das Publikum sollte ihnen ruhig öfter zusehen. Wer jetzt dabei ist, kann später mit einem Lächeln sagen: Die habe ich schon in der RL spielen sehen!“
SK Treibach – Derby-Drall, harter Alltag & ein Abschied
Heimzuspruch solide (2.205 / Ø 315), das Derby in Velden (566) war ein Highlight. Sportlich läuft’s zäh (Rang 14, 11 Punkte, -20 Tore). Dazu der überraschende Abgang von Routinier Michael „Mike“ Novak – nach Aussprache „im besten Frieden“.
Die Kronen Zeitung zeichnete die Eskalationslinie nach: verweigerter Handshake zwischen Novak und Trainer Charly Schweighofer beim 1:3 gegen Lafnitz – sichtbar, dass es nicht mehr passte.
Sportchef Stefan Weitensfelder verabschiedete sich mit klaren Worten: Es hat eigentlich wieder sehr gut gepasst zum Schluss! Er möchte mehr bei der Familie sein und er hat sich mehr erwartet von sich selber und auch von der Entwicklung her! „Ohne ihn hätten wir letzte Saison nur schwer die Klasse gehalten und er hat dem Verein und der Mannschaft extrem gut getan!“
Glaubt man der Gerüchteküche, dürfte Michael Novak demnächst beim Leader der Kärntner Liga, dem ATSV Wolfsberg, auflaufen.
Was die neue Liga bringen kann
Ohne der 1B-Teams aus OÖ, dafür mit 16 Vereinen aus Kärnten & der Steiermark, steigt die Chance auf:
- Mehr Derbys, mehr Reibung, mehr Emotion.
- Höhere Auslastung, weil Identifikation > Ausbildungsflair.
- Planbare Reisen – und vielleicht das eine oder andere „Ausverkauft“-Schild.
Euer Take?
Wie wirkt die neue Zweiländer-Liga auf die Stimmung – mehr Derbys, mehr Leute, mehr Lärm? Und wer aus Kärnten legt in der Rückrunde am meisten zu: Velden mit Aufsteiger-Flow, der WAC mit Zuschauer-Schub oder Treibach nach dem Novak-Abgang mit „Jetzt-erst-recht“-Mentalität? Ab in die Kommentare – wir lesen mit!











