Guido Burgstaller hat’s getan. Mit 36 Jahren verabschiedet sich der Publikumsliebling des SK Rapid endgültig vom Profifußball. Nach einer Karriere, die von Gelsenkirchen bis Hütteldorf führte, heißt es nun: Schuhe aus, Füße hoch – oder doch nicht ganz?
Ein grüner Abschied mit offenem Ende
Der SK Rapid verliert mit Burgstaller nicht nur einen Torjäger, sondern auch eine Identifikationsfigur. Geschäftsführer Sport Markus Katzer ließ bereits durchblicken, dass man dem Urgestein gern eine andere Rolle im Verein anbieten würde. Man wolle „einige Gespräche führen“ – was so viel heißt wie: Man hat eine grün-weiße Tür für Burgi offen gelassen, aber der Kärntner scheint erstmal andere Pläne zu haben.
Heimat, Familie – und dann?
Zunächst steht ein Szenenwechsel an: Rückzug ins geliebte Kärnten. Die nächsten Wochen gehören der Familie – und dem inneren Kompass. Nach Jahren im Rampenlicht will der Stürmer Abstand vom Profibetrieb gewinnen. Doch ganz ohne Ball? Kaum vorstellbar. Und da klopft ein kurioses, aber nicht unrealistisches Gerücht an die Kabinentür.
Kicken bei den Freunden?
Ein fliegender Wechsel in die Kärntner Unterliga scheint nicht völlig aus der Luft gegriffen. Der SK Maria Saal – charmant beschaulicher Klub mit großen Fußballherzen – hat da eine Verbindung. Spielertrainer Fabian Miesenböck und Burgstaller verbindet mehr als nur die Liebe zum Ball. Bei Miesenböcks Hochzeit 2022 war Burgstaller Ehrengast. Das Netzwerk lebt, und Maria Saal hat mit Gönner Helmut Ofner jemanden, der schon einige Überraschungen in Maria Saal ermöglicht hat.
Burgstaller als Unterliga-Knipser?
Stellen wir uns das mal kurz vor: Burgstaller im Dress von Maria Saal, auf holprigem Untergrund, flankiert von Hobbykickern und Jungtalenten – und das Publikum reibt sich verwundert die Augen. Ein Szenario, das irgendwo zwischen Märchen und Meisterstück pendelt.
Ob Burgi tatsächlich in der Kärntner Unterliga aufläuft? Noch ist es nur ein unbestätigtes Gerücht. Aber es wäre eine Story, wie sie der Fußball liebt: Ein Routinier, der für den Spaß am Spiel zurück zu seinen Wurzeln findet. Und wer weiß – vielleicht ist das der Anfang einer neuen Karriere, diesmal mit Weißbier und Wurstsemmel statt Kabinendruck und Medienmarathon.
Schweigen im Walde – oder doch ein vielsagendes Nicken?
Auf Nachfrage beim SK Maria Saal gab man sich betont zurückhaltend. Eine offizielle Bestätigung? Fehlanzeige. Aber wer zwischen den Zeilen lesen kann – und das lernt man im Fußball schnell – der merkt: Ganz ausgeschlossen wird da gar nichts. Kein Dementi, kein klares „Nein“. Nur ein vielsagendes „Schau ma mol“. Und genau das ist im Kärntner Fußball oft das lauteste „Vielleicht“ überhaupt.
Was bleibt?
Guido Burgstaller mag dem Profifußball Lebewohl gesagt haben, aber ganz verschwinden wird er nicht. Ob in Hütteldorf im Anzug oder in Maria Saal mit Stutzen – der Fußball bleibt Teil seiner DNA. Und wir dürfen gespannt sein, ob das nächste Kapitel seines Lebens in einem Dorfstadion oder doch am Spielfeldrand des Allianz Stadions geschrieben wird.
Eines ist sicher: Wenn Burgi wieder aufläuft, werden die Tribünen – egal wie klein – gefüllt sein.