Ein Kommentar aus psychologischer Sicht
Es gibt Momente im Fußball, in denen Ergebnisse nur die Oberfläche sind – und darunter brodelt eine Geschichte, die jeder nachvollziehen kann, der schon einmal eine Beziehung erlebt hat. Beim WAC gleicht die Lage gerade einer Familie, die nach einer überraschenden Trennung versucht, weiterzuleben, obwohl nichts mehr so ist wie vorher.
Dietmar Kühbauer war für diese Familie mehr als ein Trainer. Er war der Vater, der Struktur brachte, Rhythmus, Nähe. Jemand, der präsent war, der das Haus geführt hat. Und dann – fast aus dem Nichts – steht er eines Tages vor der Tür und sagt:
„Ich habe euch etwas Funktionierendes hinterlassen.“
Ein Satz, der in der Beziehungssprache so klingt wie: „Es liegt nicht an euch. Ich muss gehen. Aber ihr schafft das schon.“
Doch wer bleibt, erlebt diesen Abschied anders. Die Kinder (die Spieler) sind nicht rational. Sie reagieren menschlich: mit Verwirrung, mit Rückzug, mit der Frage: „Warum ist er wirklich gegangen?“
Der erste Stiefvater: Pacult – fünf Spiele, fünf Abende Besuch
Kaum ist die Tür des alten Vaters (Trainers) zugefallen, stellt die Mutter (der Verein) den ersten neuen Partner vor: Peter Pacult.
Ein erfahrener Mann, keine Steinzeitmethoden, nichts an ihm wirkt falsch. Doch er betritt ein Wohnzimmer, in dem noch der Geruch des Alten hängt. Die Fotos stehen noch im Regal. Die Kinder schauen höflich – aber verschlossen.
In Familiensprache: fünf Spiele sind fünf Abende. Und schnell wird klar: Diese Tür bleibt zu. Nicht, weil der neue Partner schlecht ist, sondern weil der Schmerz des Abschieds noch zu frisch sitzt.
Pacult wird wieder ausgezogen, bevor er überhaupt den Kühlschrank gefunden hat.
Der zweite Stiefvater: Atalan – und der Schatten, der immer länger wird
Jetzt kommt Atalan. Er tritt ein mit Ideen, Elan, Ernsthaftigkeit. Doch er betritt ein Haus, in dem zwei Geschichten gleichzeitig spuken:
- der Vater, der zu einer reicheren Ex zurückging,
- der Stiefvater, der nach fünf Tagen wieder weg war.
Zwei verlorene Spiele wirken fast nebensächlich – sie sind eher Symptome eines Hauses, das noch nicht bereit ist, sich neu zu öffnen. Der neue Vater kann noch so bemüht sein: Die Kinder halten Abstand, weil sie gelernt haben, dass Nähe weh tut, wenn jemand plötzlich die Koffer packt.
Atalan kämpft deshalb nicht nur gegen Gegner am Spielfeld, sondern gegen Erinnerungen. Gegen einen Schatten, der groß und schwer im Raum steht.
Warum eine zerrüttete Ehe leichter gewesen wäre
Ironischerweise wäre es für jeden neuen Trainer einfacher gewesen, ein komplett kaputtes Haus zu übernehmen. Wenn alles bröckelt, ruft man nach Veränderung.
Dann darf man neu bauen.
Aber ein vermeintlich funktionierender Alltag, der abrupt zerbricht? Der tut weh. Der hinterlässt Fragen. Der fesselt an die Vergangenheit.
Und genau deshalb ist Atalans Aufgabe so brutal schwer: Er muss eine Familie zusammenführen, die sich noch immer fragt, warum der Alte ging – und ob sich das Vertrauen lohnt, sich auf jemand Neues einzulassen.
Was bleibt?
Der WAC steht wie eine Familie an einem entscheidenden Punkt. Nicht fußballerisch, sondern emotional:
- Kann ein neuer Vater das Haus wieder zu einem Zuhause machen?
- Wann lassen die Kinder los?
- Und wie viele Rückschläge braucht es, damit Heilung beginnt?
Die nächsten Wochen werden nicht nur über Punkte sprechen, sondern über eine Frage, die viel menschlicher ist als jede Statistik:
Wie lange dauert es, bis eine Familie wieder bereit ist, jemanden einzulassen?












Im Grunde, und ganz Tief hat der Kommentar schon Recht. ABER, das sind bezahlte Fußball Profis, die einige hundert Tausend Euro im Jahr genau dafür bekommen! nicht alle, aber beim besten WAC Kader aller Zeiten sind eben auch die Gehälter für Kärntner Verhältnisse astronomisch! Alle Profis trainieren meistens 2 Mal täglich aber der Unterschied zu den Top 5 Ligen ist extrem, dazu ist Beidfüsigkeit kein Zauberwerk, auch hier wäre einfach konstantes Training gefragt.