Kälte da, Eis weg – klingt paradox, ist aber bittere Realität: Wegen Problemen in der Kapfenberger Stadthalle stehen die KSV Kängurus insgesamt drei Wochen still. Die gute Nachricht zuerst: Die Kühlanlage ist repariert, die Eisaufbereitung startet kommende Woche. Der Haken: Bis eine spielfähige Fläche steht, vergehen rund zwei Wochen. Bis Mitte Dezember ist also Funkstille in der Halle.
Termine & Verschiebungen
Die Heimpartien gegen die Gmunden Sharks (6.12.) und den WEV (8.12.) müssen in den Kalender-Nachspielraum. Insgesamt sind damit bereits vier Heimspiele nachzutragen – je zwei gegen die Sharks und den WEV. Zwei neue Daten sind fix: Gmunden kommt am 4. Jänner, die Wiener am 23. Jänner. Der Rest wird noch verhandelt – Termin-Tetris mit kalten Fingern. Bis dahin sind die Kängurus seit 22. November spielfrei, ehe am 13. Dezember das nächste Auswärtsduell beim ATSE Graz ansteht.
Trainingsalltag im Kältetest
Rinks im Umland frei? Leider Fehlanzeige. Also improvisiert das Team und weicht auf die Frei-Eisfläche in Langenwang aus. Romantisch für den Christkindlmarkt, herausfordernd für Linien-Spielzüge. Trotzdem wird jede Möglichkeit genutzt – wer braucht schon Komfortzonen, wenn man Känguru-Sprungkraft hat?
Konto unter Druck
Sportlicher Leerlauf, wirtschaftlicher Gegenwind: „Uns fehlen Einnahmen von 9.000 € pro Partie – dazu die Extrakosten durchs auswärtige Training. Das kann sich nicht rechnen“, sagt Präsident Franz Gärtner. Klare Worte, klarer Auftrag: Schadensbegrenzung. Der Optimismus bleibt dennoch auf Temperatur – die Kängurus machen aus der prekären Lage das Maximum.
Blick nach vorn
Mitte Dezember soll das Eis wieder glänzen, der Spielrhythmus zurückkehren – und die Fans die Stadthalle füllen. Bis dahin heißt’s: durchbeißen, zusammenrücken, Chancen nützen. Die Punktejagd startet neu, sobald die Kufen wieder greifen.
Fast zeitgleich in Graz: Retter in Arbeitsschuhen
Während Kapfenberg pausiert, herrschte in Hart bei Graz seit 20. November, ab 16:00 Uhr Dauerbetrieb. Das Bauhof-Team um die Eismeister Rene Semlitsch, Martin Brunner und Jürgen Stangl ackerte nahezu durchgehend. NHL-Graz-Obmann Sigi Hinterleitner übernahm die Rolle der Kommunikationszentrale, während Eisanlagen-Spezialist Thomas Fuchs aus Tirol via Dauerleitung konsultiert wurde – Hotline statt Powerplay.
Technik-Feinarbeit: Glykol rein, Luft raus
Am Freitagnachmittag rückten zusätzliche Kräfte an: Vidara Austria GmbH (Dr. Ingo Streith, Techniker Martin Kreisl) und Holzer Installationen. Firmenchef Christian Holzer – selbst Eishockeyspieler – ließ alles stehen und liegen und fuhr direkt in die Halle. Bis in die Nacht wurde Glykol zugeführt und die Rohrleitungen entlüftet. Am 21. November um 21:00 Uhr lief die Anlage wieder – seitdem wächst das Eis Schicht um Schicht.
NHL-Graz zieht den Riegel auf
Am Montag, 24.11., 16:30 Uhr konnte die Nationale Hockey Liga in Hart bei Graz wieder hochfahren. Ein Kontrastprogramm zu Kapfenberg: Hier Neustart, dort Geduldsspiel. Zwei Eishallen, ein Thema.










