In einem Rundscheiben wurden alle Vereine, Spieler, Teamoffizielle (insbesondere Trainer), Schiedsrichter und Beobachter über die ab der Saison 2023/2024 geltenden Regeländerungen und Anpassungen (der genaue Wortlaut ist im IFAB-Zirkular 27 nachzulesen) informiert. Damit auch der Fußballfan weiß, wovon er in Zukunft im Stadion spricht, haben wir die Neuerungen in einem Artikel zusammengefasst.
IFAB-Schwerpunkt Verletzungen – insbesondere Kopfverletzungen
Dieser Schwerpunkt gilt auch für die kommende Saison. Die Gesundheit der Spieler hat oberste Priorität, daher sind die Schiedsrichter instruiert, eine große Sensibilität bei Kopfballduellen oder sonstigen Kontakten der Spieler im Kopfbereich mit Verletzungsgefahr zu legen und den medizinischen Betreuern bestmöglich ihre Arbeit zu erleichtern.
Ist eine Kopfverletzung eines Spielers aufgrund eines Zusammenpralls zu vermuten, so hat der Schiedsrichter das Spiel möglichst unverzüglich zu unterbrechen und eine rasche Untersuchung bzw. Behandlung zu ermöglichen. In weiterer Folge ist die für die medizinische Betreuung erforderliche Zeit zu gewähren und nach dem Abtransport des verletzten Spielers das Spiel erst fortzusetzen, wenn dies gefahrlos – auch für die Ersthelfer am Spielfeldrand – möglich ist.
Regel 3 – Erzielen eines Tores mit einer zusätzlichen Person auf dem Spielfeld
Diese Bestimmung wurde insofern geändert, dass wenn zum Zeitpunkt der Torerzielung eine zusätzliche Person dieser Mannschaft auf dem Spielfeld ist, das Tor dann nicht anerkannt werden darf, wenn diese Person (Auswechselspieler, Teamoffizieller, …) in das Spiel eingegriffen hat, also einen Spieler, den Schiedsrichter oder Schiedsrichter Assistenten behindert hat, im Weg steht, oder sogar den Ball spielen würde.
Regel 7 – Dauer des Spiels/Nachspielzeit
Bei der Berechnung der Nachspielzeit sind die Schiedsrichter angewiesen, dies unabhängig vom Spielstand präziser vorzunehmen, insbesondere betrifft dies den Torjubel, aber auch alle sonstigen Gründe, wo Spielzeit verloren geht oder vergeudet wird. Bei den Spielerwechseln gilt als Richtlinie 30 Sekunden/Wechsel, bzw. die tatsächliche Dauer, sollte dieser Wechsel länger dauern oder bei Mehrfachwechsel dieser schneller abgeschlossen worden sein.
Regel 10 – Elfmeterschießen/Teamoffizielle
Die Regelung, dass während der Spielzeit ausgesprochene Ermahnungen und Verwarnungen von Spielern nicht auf das Elfmeterschießen übertragen werden, gilt nun auch für Teamoffizielle.
Regel 11 Abseits/Absichtliches Spielen des Balls durch den Verteidiger
Die in der Saison 2022/2023 nachträgliche Klarstellung bzw. Auslegung seitens des IFAB wurde als Regeltext übernommen, es wurde klar präzisiert, wann das Spielen des Balls durch den Verteidiger als „absichtlich und kontrolliert“ zu werten ist und somit eine neue Spielsituation entsteht.
Der zusätzliche Wortlaut präzisiert die Richtlinien zur Unterscheidung zwischen „absichtlichem Spielen“ und „abgefälschtem Ball“, wonach eine klare Abseitsstellung nicht jedes Mal aufgehoben werden sollte, wenn sich ein Gegner zum Ball bewegt und ihn berührt. Der Wortlaut stammt aus dem IFAB-Zirkular Nr. 26 vom Juli 2022, wobei die deutsche Übersetzung von „deliberate play“ präzisiert wurde, nämlich von „absichtlicher Aktion“ zu „absichtlichem Spielen“.
Regel 12 – Fouls/Verhindern eines Tores, einer offensichtlichen Torchance
Präzisierung, dass bei der Verhinderung einer offensichtlichen Torchance im Strafraum, wenn der Schiedsrichter einen Strafstoß verhängt, der Spieler zu verwarnen ist („ein Schritt zurück“), wenn versucht wurde, den Ball zu spielen, oder der Spieler einen Zweikampf um den Ball geführt hat.
Bei allen anderen Vergehen (Handspiel, Halten, Stoßen, Ziehen, keine Möglichkeit den Ball zu spielen) bleibt auch bei einer Strafstoß-Entscheidung der Spielfeldverweis („Rote Karte“) die korrekte disziplinäre Maßnahme.
Regel 12 – Fehlverhalten/Disziplinarmaßnahmen gegen Teamoffizielle
Bei einem Vergehen in der Coaching-Zone, bei dem der Täter nicht eruiert werden kann, wird der (höchstrangige) Trainer sanktioniert, also verwarnt oder ausgeschlossen. Dies betrifft nur Vergehen in der Coaching-Zone und nicht abseits davon (auf dem Spielfeld, hinter dem Tor, usw.)
Regel 14 – Strafstoß: Position des Torhüters:
Bei der Ausführung des Strafstoßes darf der Torhüter den Schützen nicht unfair ablenken, die Ausführung verzögern, einen Torpfosten, die Querlatte oder das Tornetz berühren.
Die gesamten Fußballregeln sind unter folgendem Link zu finden: https://www.theifab.com/de