Zum Dienstantritt von Günther Gorenzel am heutigen Samstag spricht der neue Geschäftsführer der Violetten über seine vielfältigen Aufgaben, den aktuellen Stand der Kaderplanung und die Ziele des Vereins.
Günther Gorenzel: „Ich nehme die Arbeit bei der Austria voller Freude und Hingabe auf“
Sie wurden bereits Mitte Juni als Geschäftsführer der Austria Klagenfurt vorgestellt, treten aber erst jetzt Ihren Dienst in Waidmannsdorf an. Wie kam es zu dieser Verzögerung?
Günther Gorenzel: Ich bin den Verantwortlichen des TSV 1860 München sehr dankbar, dass sie meinem Wunsch entsprochen und mich aus einem laufenden Vertragsverhältnis herausgelassen haben. Ich war bis zuletzt in viele Themen bei 1860 involviert und so ein Wechsel lässt sich unabhängig von vertraglichen Konstellationen nicht von heute auf morgen vollziehen. Ich hatte eine tolle Zeit an der Grünwalder Straße und mir war es wichtig, dass die Übergabe sauber verläuft. Das ist mein Anspruch und nun geschehen.
Mit dem heutigen Tag beginnt ihre Tätigkeit für die Violetten. Mit welchem Gefühl blicken Sie auf die neue Aufgabe voraus?
Meine Familie hat mich sechs Jahre an mehreren Stationen begleitet, aber seit 2008 ist Klagenfurt wieder der Lebensmittelpunkt. Ich bin hier zu Hause und nehme die Arbeit bei der Austria voller Freude und Hingabe auf. Es wird keine große Eingewöhnungsphase geben, sondern direkt in die Vollen gehen. Es ist unser gemeinsames Ziel, den Verein Schritt für Schritt voranzubringen und da sehe ich in einigen Bereichen Potenzial, das wir gemeinschaftlich nutzen wollen.
Worauf legen Sie in den ersten Tagen besonderen Wert?
Ich werde viele Gespräche führen, mit den Trainern, den Spielern, Mitarbeitern und auch mit dem Team um die Mannschaft herum. Darüber hinaus ist es mir wichtig, die Partner der Austria kennenzulernen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sie die jüngere Entwicklung des Vereins einordnen. Was in der Zusammenarbeit bisher schon gepasst hat, wo Luft nach oben ist. Es reizt mich sehr, die Dinge anzupacken und gemeinsam zu gestalten.
Peer Jaekel, Head of Football der SEH Sports & Entertainment Holding, hatte zuletzt betont, dass der Gesellschafter nicht als Sponsor der Austria angesehen werden dürfe. Der Verein müsse mittelfristig auf eigenen Beinen stehen. Wie bewerten Sie diese Aussage?
Sicherlich befand sich in den zurückliegenden Jahren die Austria in einer Abhängigkeit zum Gesellschafter und natürlich ist es unser Anspruch, auch vermehrt auf eigenen Beinen zu stehen. Da gilt es vor allem, das verlorengegangene Vertrauen der Menschen zu gewinnen und sich als verlässlicher Partner für die aktuellen und zukünftige Sponsoren zu präsentieren.
Mit Iba May steht ein Sommer-Zugang fest. Worauf dürfen sich die Fans freuen?
Zunächst einmal freuen wir uns sehr, dass sich Iba May trotz Konkurrenz aus Deutschland dafür entschieden hat, den Weg mit uns zu gehen. Er hat beim VfL Wolfsburg eine tolle Ausbildung genossen und wurde dann bei Eintracht Braunschweig nach dem Aufstieg in die 2. Liga von Verletzungen ausgebremst. Jetzt ist der Junge bereit für den nächsten Schritt. Er kann im Mittelfeld mehrere Positionen bekleiden, liebt es, harte Zweikämpfe zu führen und den Ball zu erobern. Das sind Elemente, die uns guttun.
Wie weit sind Sie grundsätzlich mit der Kader-Planung?
Die Mannschaft hat sich in der vergangenen Saison hervorragend präsentiert. Es gibt keinen Grund, alles auf den Kopf zu stellen. Wir sind prinzipiell von unserem Kader überzeugt, vertrauen auf das starke Gerüst des Teams der vergangenen Spielzeit. Klar ist aber, dass wir den Markt genau im Blick haben und wenn sich die Gelegenheit bietet, einen sportlich und wirtschaftlich sinnvollen Transfer umzusetzen oder auf die Verletztensituation reagieren zu müssen, dann werden wir uns damit intensiv auseinandersetzen.
Zum Abschluss ein Blick voraus: Welche sportlichen Ziele setzen Sie der Mannschaft?
Ich will das zu diesem Zeitpunkt nicht an einem Tabellenplatz festmachen, das käme zu früh. Ich erwarte von jedem Spieler und Mitarbeiter, dass er das Beste aus sich herausholt und in die Mannschaft sowie den Verein einbringt. Wenn das gelingt, dann werden wir auch in der kommenden Saison eine gute Rolle einnehmen können und ein sehr unangenehmer Gegner für die Top-Teams der Liga sein. Oberstes Ziel ist natürlich der Klassenerhalt – so früh wie möglich.