Der große Knall nach dem kleinen Start
Vier Spiele, vier Punkte – und jetzt vier offene Fragen. Beim SC St. Veit ist nach dem Rücktritt von Trainer Bernhard Seebacher ordentlich Feuer unterm Dach. Die Bombe platzte durch einen Artikel von Lukas Töfferl in der Kärntner Krone, in dem der Ex-Coach mit seinem (ehemaligen) Klub öffentlich abrechnete. Und das hatte es in sich.
Zoff mit dem Obmann: „Er wollte ständig mitreden!“
Im Interview mit Töfferl lässt Seebacher kaum Raum für Interpretationen: Schon nach dem ersten Ligaspiel sei er von Obmann Philipp Stornig wegen der Nicht-Aufstellung seines Sohnes angegangen worden. Und das war offenbar erst der Anfang. „Er wollte ständig bei der Aufstellung mitreden“, so Seebacher. Sein Schlussstrich: Klar, laut, und endgültig. Die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Martin Kaiser? „Top.“ Der Rest? Eher Kategorie „schwere Kost“.
Stellungnahme vom Verein: Kritik ja – öffentliche Abrechnung nein
Die Stellungnahme des Vereins liegt Sport Fan vor. Darin zeigt man sich verwundert über die öffentliche Kritik – und stellt klar: Der Rücktritt sei Seebachers eigene Entscheidung gewesen. Kritik, so der Tenor, gehöre zum Sport dazu – solle aber intern bleiben. Besonders sauer stößt dem Verein auf, dass Seebacher einen jungen Spieler in seine mediale Abrechnung hineingezogen habe: „Aus unserer Sicht nicht in Ordnung.“
Der Tenor: Der eingeschlagene Weg müsse kritisch hinterfragt werden, insbesondere wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Entscheidungen würden aber im Vorstand gemeinschaftlich getroffen – und nicht im Alleingang vom Trainer.
Kaiser übernimmt – Nußdorf wartet
Sportlich steht St. Veit damit vor einem erneuten Neustart: Martin Kaiser, erst im Sommer zum Sportdirektor aufgestiegen, übernimmt nun interimistisch wieder an der Seitenlinie. Die Bilanz bisher: Vier Punkte, Tabellenplatz zehn – nicht katastrophal, aber auch nicht das, was man sich im Lager der Herzogstädter vorgestellt hatte. Gegen Nußdorf am Freitag braucht es dringend ein Signal. Auf dem Platz – nicht in der Presse.
Zwischen Kabinengeflüster und Klubpolitik
Ob nun verletzte Eitelkeit oder echte Differenzen – der Fall Seebacher zeigt, dass selbst in der Kärntner Liga der Ton rau sein kann. Die Frage bleibt: War der Rücktritt ein notwendiger Befreiungsschlag oder der emotionale Abgang eines Trainers, der sich zu wenig unterstützt fühlte?
Was sagt ihr zur Causa Seebacher – konsequent oder überzogen?










