Regionalliga schlägt Bundesliga-Absteiger – und das verdient
Während Austria Klagenfurt nach einer „harten Trainingswoche“ über schwere Beine klagt, darf man sich schon fragen: Hat ATUS Velden etwa die Woche im Liegestuhl am Wörthersee verbracht? Wohl kaum! Auch der Regionalliga-Aufsteiger wird sich kaum in Hängematten auf den Saisonstart vorbereitet haben. Trotzdem wirkte das Team umso spritziger, zielstrebiger und schlichtweg besser organisiert. Der frischgebackene Kärntner Meister schickte die Bundesliga-Absteiger mit einem klaren 2:0 nach Hause – und das alles andere als zufällig. Gut, es war, was es ist: Ein Testspiel, mehr nicht!
Blitzschock nach 30 Sekunden
Die Partie in der gut besuchten Waldarena (400 Zuschauer) begann wie aus dem Drehbuch eines Fußballkrimis – allerdings aus Klagenfurter Sicht eher Kategorie Horror. Nach nicht einmal einer halben Minute klingelte es im Austria-Kasten: Mario Kröpfl, früher selbst in der Bundesliga unterwegs, ließ alte Klasse aufblitzen und stellte auf 1:0 für Velden. Ein Start, der saß – und an dem sich Klagenfurt den Rest des Spiels nicht mehr so richtig erholte.
Austria testet, Velden trifft
Austria-Coach Rolf Landerl setzte auf eine bunt durchgemischte Elf mit Testspielern in der Abwehr (Okada, Matkovic), altbekannten Gesichtern wie Jaritz, Schmerböck und Neuzugang Barisic im Sturm. Doch die Mischung wirkte noch unreif – da sich die Mannschaft wohl erst in der Kennenlernphase befindet. Was auch nicht weiter verwunderlich ist: Nach dem Bundesliga-Abstieg herrscht bei den Waidmannsdorfern ordentlich Umbruch. Velden dagegen? Eingespielt, selbstbewusst, zielstrebig.
Müdigkeit oder mangelnde Struktur?
Dass Klagenfurt zwei Tage zuvor gegen HNK Gorica getestet hatte, wird gerne als Erklärung bemüht. Doch warum sollte Velden – ebenfalls in intensiver Vorbereitung – weniger müde sein? Im Gegenteil: Die Hausherren wirkten frischer, strukturierter und schlicht wacher. Tom Zurga erhöhte nach der Pause auf 2:0 – und ließ die Gäste ein weiteres Mal alt aussehen.
Viele Wechsel, wenig Wirkung
In der zweiten Halbzeit wechselte Landerl munter durch – insgesamt kamen elf Austria-Spieler zum Einsatz, darunter viele Talente und Testkandidaten. Doch am Spielverlauf änderte sich wenig. Kein Zug zum Tor, kaum klare Chancen, zu viele Fehlpässe – das Spiel der Klagenfurter wirkte so improvisiert wie ein IKEA-Schrankbau ohne Anleitung.
Noch eine Woche bis zum Ernstfall
Am kommenden Freitag wird es ernst: In der ersten Runde des ÖFB-Cups trifft die Austria auswärts auf den Zweitliga-Absteiger SV Horn – keine unlösbare Aufgabe, aber mit der Leistung von Velden wird’s auch dort eng. Während Landerl auf dem Trainingsplatz schleift und schiebt, bastelt Sportchef Mario Brkljaca weiter am Kader. Bei den Gastspielern Matkovic und Okada laufen die letzten Gespräche – die Frage ist nur, ob das allein reicht, um Struktur und Stabilität in dieses Team zu bringen.
Wie seht ihr’s: Ist Austria Klagenfurt auf dem richtigen Weg oder muss da noch ordentlich nachgelegt werden? Und wie stark schätzt ihr den Kärntner Meister Velden ein? Haut eure Meinung in die Kommentare!










