20 Tage noch, dann startet auch die Division I in die neue Saison. Die Kärntner Vereine verzichten ja diesmal auf ein Antreten in der ÖEL – viele sagen leider, aber die Vereine haben noch immer an den Nachwirkungen der Corona-Zeit zu kämpfen. Über die Nichteröffnung der Halle in Radenthein breiten wir hier mal den Mantel des Schweigens – das würde den Rahmen hier sprengen. Sport-Fan präsentiert euch wie gewohnt bis zum Meisterschaftsauftakt die Teams. Wir beginnen mit dem Aufsteiger ESV Power Energy Solutions FERLACH – zum Abschluss widmen wir uns dem Titelverteidiger Soccerzone Steindorf.
Wer erwartet hätte, der Aufsteiger würde den Euro abschaffen und 20 neue Spieler holen, wird enttäuscht sein. Der Stamm, der in den letzten Saisonen begeisternd aufspielenden Büchsenmacher bleibt erhalten, was auch gut ist. Vier neue Gesichter gibt es trotzdem. Der prominenteste Neuzugang steht hinter der Bande: Jure Vnuk hat Alex Sivec, der zu den Piraten nach Velden wechselte, auf der Trainerbank abgelöst. Vnuk kommt mit besten Referenzen. Als Spieler bei Olimpija Laibach, in der zweiten deutschen Liga, bei HK Jesenice bei Medvescak Zagreb, in der Türkei und in Mazedonien, als Headcoach jubelte er 2019 mit Olimpija Laibach über den Titel in der Alps HL.
Er nimmt uns sehr hart ran, will uns an das Tempo und die Härte in der Division I gewöhnen, erzählt Verteidigungs-Bollwerk Wolfi Kopeinig.
Vnuk, früher als Spieler als Flügel unterwegs, legt viel Augenmerk auf die Defensive. ,,Wir werden uns heuer jeden Punkt hart erarbeiten müssen, wollen nur nicht abgeschossen werden. Sollte mehr gehen, nehmen wir das natürlich gerne“, so Kopeinig weiter.
Großer Vorteil von Ferlach: Die Jungs können das ganze Jahr aufs Eis, treffen sich auch in der offiziell trainingsfreien Zeit auf ein Zupferl. Das Mannschaftstraining startete im August mit einer wöchentlichen Einheit, im September wurde dann zweimal geackert.
Verlassen haben den Klub Dominic Thalhammer, der zu den Hornets nach Spittal wechselte, Wolfi Mossegger, der Sivec nach Velden folgte und Florian Panger, der seinen Lebensinhalt nach Graz verlagerte. Neu sind dafür die Verteidiger Nico Mörtl, der vom ATSE Graz kommt, Markus Müller von St. Marein und als Flügel der Slowake David Picka, der eigentlich als Trainer tätig ist. Aber ein 25-Jähriger, der das Eishockey in der Slowakei das Eishockey spielen gelernt hat, wird über kurz oder lang wohl eine Verstärkung sein.
Mörtl und Müller kommen aus dem KAC-Nachwuchs – die wissen also auch, wie Eishockey geht. In Ferlach hätte man noch gerne einen richtigen Top-Mann. Mit KAC-Legende Martin Schumnig, der auch schon mittrainierte, war man fast einig, bevor die Adler aus Völkermarkt dazwischen funkten. Mit Schumnig wäre wohl auch sein bester Freund Samuel Witting nach Ferlach gewechselt, aber auch hier hatten die Völkermarkter die Nase vorne – schade für die Division eins – Riesenbereicherung für Völkermarkt.
Die Ferlacher starten am 28. Oktober beim Vizemeister in Althofen in die Meisterschaft. Drei Testspiele hat es schon gegeben. Gegen ATSE Graz ein 4:5 nach Penaltys, gegen Velden ein 5:6 und gegen Leoben ein spektakuläres, aber völlig desaströses 5:12.
Da waren wir völlig von der Rolle, unser Auftreten eine richtige Gemeinheit, sagt Wolfi Kopeinig, der ausschließt, dass man das Team noch einmal mit so einer Leistung sehen wird. Zwei Testspiele sind noch geplant. Gegen Spittal und Völkermarkt.
Fotos: Bernd Stefan