Double-Gewinner Soccerzone Steindorf scharrt schon in den Startlöchern. Auch wenn es im Team einige Veränderungen gab, geht die Mannschaft vom Ossiacher See doch noch immer als einer der großen Favoriten in die am Samstag beim EC MET Photovoltaik Hornets startende Meisterschaft.
Die Titelverteidigung wird ohne Markus Pöck (ESC gemeldet, Karriereende), Andi Wiedergut (berufliches Karriereende), Benji Petrik (berufsbedingte Auszeit, bei den Carinthians gemeldet), Daniel Gasser (Co-Trainer, bei Carinthians gemeldet) und Goalie Rene Baumann (Ledenitzen) in Angriff genommen. Gasser, der noch voll mittrainiert und Rene Baumann könnten aber laut Obmann Hans Jürgen Tschernutter trotzdem mit B-Lizenz bei den Steindorfern zum Einsatz kommen.
Die neuen beim ESC Steindorf
Die Neuen, die die Abgänge vergessen machen sollen, verfügen aber über Top-Qualität und viel Erfahrung, kennen zum Großteil die Liga wie auch Neo-Coach Mike Mayer wie ihre Westentasche. Da ist einmal Martin Pewal, der zwar schon 45 Lenze zählt, aber trotzdem noch keinen Gedanken ans Aufhören verschwendet. Seit 2012 ging er für die Eisbären aus Huben auf Punktejagd – und das mit herausragendem Erfolg: 424 Punkte brachte er auf sein Konto und einige werden sicher im Dress der Steindorfer noch folgen.
Trotz seiner im Vergleich fast jugendlichen 31 Lenze hat es der zweite Neue, Sandro Czechner, bei Althofen und Völkermarkt auch schon auf 216 Punkte gebracht. Sandro ist sicher einer der talentiertesten Spieler der Liga! Bei ihm stellt sich die Frage, wie lange er brauchen wird, um sich wieder an das Tempo der Division 1 zu gewöhnen – ein bisserl Zeit wird man ihm geben müssen, da er seit 2020 in den unteren Klassen ein gemütliches Eishockeyleben führen konnte.
Von Lustenau in die Heimat
Ebenso 31 Jahre ist der Zugang in der Defensive! Auf Patrick Ratz dürfen sich die Fans der Division 1 freuen. Er spielte noch letzte Saison in der AlpsHL für den EHC Lustenau und brachte es auf 3 Treffer und 9 Assists. Aber Achtung: Sollte ein Angebot aus der AHL kommen, dürfte Ratz sofort wechseln – da es aber jetzt auch mit dem Wunschjob geklappt hat, wird er wohl die ganze Saison zur Verfügung stehen.
Lukas Moser als Nummer 1 beim ESC
Und dann ist da noch der neue Goalie: Lukas Moser, dritter Goalie des VSV hinter JPL und Rene Swette soll den Meister verstärken. Soll – denn es regt sich Widerstand! Besonders ein Klub schießt mit Giftpfeilen Richtung eines Einsatzes des Goalie-Talentes, findet es nicht fair, dass ein Goalie aus der Bundesliga mitspielen darf, spricht sogar von einem Ligausstieg.
Für KEHV-Präsident Michael Herzog-Löschnig viel Lärm um nichts: ,,Die Durchführungsbestimmungen werden wie jedes Jahr neu aufgestellt. Der KEHV war da immer flexibel, hat sich den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Zum Beispiel auch bei Goalie Thomas Stroj, damit er in Velden einlaufen kann. Und auch die Transferkartenspieler, die jetzt wieder erlaubt sind, gibt es ja nur, damit Huben auch Verstärkungen bekommt, weil ja keine Villacher oder Klagenfurter nach Osttirol pendeln wollen.“
Und Herzog-Löschnig wirft noch eines in die Diskussion: ,,Wir reden immer davon, dass wir junge Österreicher, besonders auch auf der Goalie-Position fördern wollen und dann so ein Theater. Moser braucht diese Spiele wie einen Bissen Brot, um sich weiter entwickeln zu können, sein riesiges Potenzial abzurufen. Ich würde es nicht verstehen, wenn man ihm da Prügel zwischen die Beine werfen würde.“
Eines ist aber auch klar: Moser wird auch im Grunddurchgang zumindest dreimal für Steindorf spielen müssen, um auch im Playoff einsatzberechtigt zu sein. Gestern spielte Moser für Steindorf in einem Test gegen seine Freunde von der VSV-U20 und verlor mit 1:5. Dieses Spiel fand auf Wunsch des VSV statt, damit Moser Spielpraxis erhält, da der 21-Jährige bald von Rob Daum sein erstes Spiel in der ICE erhalten soll.
Zweikampf Mayrobnig-Adamitsch
Solange Rene Swette beim VSV verletzt ist, wird man Moser wohl nicht in der Division I sehen – da ist das Verletzungsrisiko zu groß. Solange sollen Marco Mayrobnig und Anja Adamitsch die Kohlen aus dem Feuer holen – auch zwei Top-Spieler.
Auch Steindorf-Obmann Hans Jürgen Tschernutter stellt klar: ,,Sollte es irgendein Problem mit dem Einsatz von Lukas Moser geben, brechen wir jedes Gentlemans Agreement. Es geht hier überhaupt nicht um Steindorf, sondern nur darum, einem jungen österreichischen Goalie zu helfen. Dann halten wir uns einfach an die Regularien des ÖEHV. Da dürfen österreichische Goalies bis 24 Jahre auf jeden Fall als Kooperationsspieler eingesetzt werden. Schluss, Aus Basta.“
Brain ON! Gebt dem jungen Mann ENDLICH die Chance
Zum Abschluss ein Wort in eigener Sache. Lukas Moser ist seit er denken kann mit Begeisterung Eishockey-Tormann, hatte es trotz oder gerade wegen seines großen Talentes in den letzten Jahren nie leicht. Weil er so gut war, kam er in der U16 kaum zum Einsatz, weil er Backup in der U18 war, in der U18 spielte er kaum, weil er Backup in der U20 war und dann musste er zwischen Villach und Kitzbühel pendeln und kam in der Gamsstadt auch nicht regelmäßig zum Einsatz. Bitte liebe Kärntner Eishockeyfamilie: Gebt dem jungen Mann ENDLICH die Chance sich zu beweisen.
Fotos: Bernd Stefan