Wer glaubt, dass sich im Eishockey nur auf dem Eis blitzschnelle Entscheidungen treffen lassen, wird vom ESV Ferlach eines Besseren belehrt. Mitten im Grunddurchgang der KEHV AHC Division 1 haben die Rosentaler nach 14 von 18 Runden ihrem Trainer Jure Vnuk die Tür gezeigt. Die erhoffte Leistungssteigerung blieb aus – und der Druck im Tabellenkeller offenbar zu groß.
Vom Aufbruch zur Ernüchterung: Was lief schief?
Die Saison begann mit Hoffnung, denn der Kader des ESV Ferlach versprach mehr, als die aktuelle Bilanz zeigt. Platz 6 in der Tabelle, magere 15 Punkte aus 14 Spielen und ein Torverhältnis von -13 sprechen eine deutliche Sprache. Vor allem defensiv gleicht die Mannschaft einem löchrigen Käse – 75 Gegentreffer lassen den Rückschluss zu, dass Vnuks Systeme schlichtweg nicht griffen.
Die Entscheidung, ihn zu entlassen, war daher für die Vereinsführung unvermeidbar, doch die Frage bleibt: War der Trainer allein das Problem? Oder war die Erwartungshaltung gegenüber dem Kader schlicht zu hoch?
Neues Duo, neue Hoffnung: Wernicke und Luoma übernehmen
Die Nachfolge ist bereits geregelt: Ab sofort übernehmen Philipp Wernicke und Matti Luoma von der Nordic Hockey Akademie das Ruder. Ob das neue Trainerduo das Ruder in nur vier verbleibenden Grunddurchgangsspielen herumreißen kann, bleibt abzuwarten.
Mit der aktuell sechsten Position hat Ferlach die Playoffs bereits sicher. Der Fokus liegt nun darauf, sich in den verbleibenden Spielen stabiler zu präsentieren – auch, um mit einem positiven Gefühl in die K.o.-Phase zu starten. Stand jetzt würde es dort gegen den Dritten, die MET Photovoltaik Hornets Spittal, gehen – keine einfache Aufgabe.