Für den „Hofberichterstatter“ des WAC steht Kühbauer bereits als Trainer fest, daher jede weitere Zeile überflüssig? Aber auch ein Nenad Bjelica und Gerhard Struber geistern in der WAC-Umgebung herum. Doch welcher dieser Kandidaten ist wirklich die beste Wahl für den Verein?
Rene Poms: Der Heimkehrer
Rene Poms kennt den WAC gut, schließlich coachte er in der Saison 2012/13 die zweite Mannschaft und arbeitete als Individualtrainer unter Nenad Bjelica. Poms hat viel Erfahrung gesammelt, vor allem im Ausland bei Vereinen wie Spezia Calcio und Dinamo Zagreb. Zuletzt war er Cheftrainer beim DSV Leoben, hat den Club am Tag nach dem 0:3 im Cup-Halbfinale gegen Rapid aufgrund „unüberbrückbarer Differenzen mit dem Vorstand“ verlassen. Ist er vielleicht derjenige, der dem WAC neuen Schwung verleihen kann?
Didi Kühbauer: Der Erfahrene
Didi Kühbauer hat bereits Erfahrung beim WAC gesammelt und die Mannschaft zwischen 2013 und 2015 trainiert. In 81 Ligaspielen führte er die Kärntner in den Europacup. Seit seinem Aus beim LASK im Sommer 2023 ist er ohne Job. Kühbauer kennt die österreichische Liga in- und auswendig, doch ist er die richtige Wahl, um den Verein langfristig zu stabilisieren? Ein weiterer Punkt ist, dass Kühbauer dafür bekannt ist, eher auf ältere, erfahrene Spieler zu setzen. Ob das zur angestrebten Verjüngung des WAC passt, ist fraglich. Seine jüngsten Stationen zeigen gemischte Ergebnisse und werfen die Frage auf, ob er der richtige Mann für eine nachhaltige Entwicklung des WAC ist.
Nenad Bjelica: Der Erfolgstrainer
Nenad Bjelica hat den WAC bereits einmal in die Bundesliga geführt und kennt den Verein bestens. Seine Erfolge bei Dinamo Zagreb und anderen europäischen Klubs sprechen für seine taktische Kompetenz und Führungsstärke. Zuletzt wurde der in Viktring lebende Bjelica bei Union Berlin freigestellt. Laut seinem damaligen Schützling Mihret Topcagic ist Bjelica der beste Trainer, den der WAC je hatte. Bjelica hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er Mannschaften auf ein höheres Niveau heben kann.
Gerhard Struber: Der Innovator
Gerhard Struber, der den WAC bereits in der Saison 2019/20 trainierte, könnte ebenfalls zur Diskussion stehen. Struber hat gezeigt, dass er Teams schnell zu Erfolg führen kann, sei es in Österreich oder in der englischen Championship bei Barnsley. Sein moderner, offensiver Ansatz könnte frischen Wind in die Mannschaft bringen. Doch kann er den Verein langfristig weiterentwickeln und stabilisieren? Strubers kurze Amtszeiten, wie zuletzt bei Salzburg, werfen Fragen auf, ob er der langfristige Lösungsträger ist.
Fazit: Eine schwierige Entscheidung
Die Entscheidung, wer der nächste Trainer des Wolfsberger AC wird, ist alles andere als einfach. Jeder der Kandidaten bringt seine eigenen Stärken und Schwächen mit. Rene Poms bietet Erfahrung und Kenntnis des Vereins, aber seine jüngste Entlassung ist ein Wermutstropfen. Didi Kühbauer kennt die Liga und den Verein gut, doch seine Neigung, auf ältere Spieler zu setzen, könnte der angestrebten Verjüngung des Kaders im Weg stehen. Nenad Bjelica hat bereits bewiesen, dass er den WAC zum Erfolg führen kann, doch seine Verpflichtung würde auch hohe Erwartungen mit sich bringen. Gerhard Struber könnte frischen Wind und moderne Ansätze einbringen, aber seine kurze Verweildauer bei vergangenen Engagements ist ein Risikofaktor.
Es bleibt spannend, welcher dieser Kandidaten das Vertrauen des Vereins gewinnen wird. Die Familie Riegler wird sicher den richtigen Kandidaten für den Verein präsentieren.