Neuer Verteidiger für die SV Oberbank Ried: Jonathan Scherzer wechselt vom Wolfsberger AC ins Innviertel und soll dort für Stabilität in der Abwehr sorgen. Der 29-Jährige unterschrieb bis 2026 – und bringt reichlich Bundesliga-Erfahrung mit. Doch ganz ohne Wermutstropfen ist der Deal nicht.
Routinier mit WAC-Vergangenheit – und Kniegeschichte
Scherzer hat über 100 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel, kennt die Liga wie seine Westentasche und war beim WAC bis vor Kurzem Stammkraft. In der Saison 2023/24 absolvierte er 29 Spiele in der Bundesliga und drei im Cup – solide, verlässlich, unaufgeregt. Doch die vergangene Spielzeit verlief anders: Nur zwei Einsätze in der Liga und ein Cupspiel, dann stoppte ihn eine Knieverletzung.
Ob der linke Verteidiger nach dieser Pause sofort wieder auf Topniveau agieren kann, bleibt abzuwarten. Fitness ist keine Formsache, erst recht nicht bei einem Spieler, der über die physische Präsenz kommt.
Neustart im Innviertel – und eine klare Ansage
„Ich sehe das als Neustart“, sagt Scherzer selbst. Ein ehrlicher Satz, der Erwartungen weckt – und Verantwortung mitbringt. Denn die Rieder Defensive war zuletzt nicht gerade ein Bollwerk. Da braucht es mehr als Erfahrung: nämlich Führungsstärke, Präsenz und Konstanz.
Sportchef Wolfgang Fiala gibt sich optimistisch: Scherzer sei technisch versiert, zweikampfstark und vor allem einer, der den jungen Spielern helfen kann. Klingt nach dem ruhigen Fels in der Brandung – aber auch nach einer Wette auf die körperliche Verfassung.
Fazit: Eine Verpflichtung mit Potenzial – aber nicht ohne Risiko
Scherzer könnte der Abwehr Stabilität geben, wenn das Knie mitspielt. Für Ried ist er mehr als ein Lückenfüller – er soll ein Anker werden. Ob das klappt, entscheidet sich nicht im ersten Interview, sondern auf dem Platz.