Ein Leben für den Fußball. Die Amateurfußballszene in Kärnten verliert eine ihrer prägendsten Figuren: Michael Linder, der charismatische Führungsspieler und langjährige Mittelfeldmotor, beendet mit fast 34 Jahren seine aktive Laufbahn. Ein Abschied, der nicht nur seine Fans, sondern auch viele seiner Mitspieler und Trainer bewegt.
Frühe Jahre und steiler Aufstieg
Michael Linder begann seine Fußballreise im zarten Alter von fünf Jahren beim FC Faakersee. Sein Talent blieb nicht lange unentdeckt, und so wechselte er früh zu den BSV-Juniors (BSV Bad Bleiberg), die ihn bei einem Volksschul-Turnier entdeckten. Bereits mit 16 Jahren feierte Linder seinen ersten Startelf-Einsatz beim VSV in der Kärntner Liga, wo er sich schnell als Stammspieler etablierte.
Wechsel und Herausforderungen
Während seines Grundwehrdienstes im Sommer wechselte Linder einen Stock tiefer zum SV Arnoldstein in die Unterliga Ost, wo er seine Fußballkarriere trotz der zusätzlichen Belastungen erfolgreich fortsetzte. Hier zeigte er erneut seine Vielseitigkeit und sein Engagement, indem er sich schnell in die Mannschaft integrierte und zu einer tragenden Säule wurde.
Karriereknick und Comeback
Nach einer schweren Verletzung im Jahr 2010, die ihn fast zwei Jahre lang außer Gefecht setzte, zeigte Linder bemerkenswerten Kampfgeist. Er kehrte stärker zurück und spielte anschließend für den SK Weißenstein und den ASKÖ RAIKA Fürnitz, mit der er in der Saison 2016/17 den Meistertitel in der 1. Klasse B und den Aufstieg in die Unterliga West feierte.
Letzte Stationen und große Anerkennung
Nach der Abmeldung des ASKÖ Fürnitz holte ihn der VSV zurück, bevor er 2019 zum SV Falle Maria Gail wechselte. Dort verbrachte er die letzten fünf Jahre seiner Karriere und war ein unverzichtbarer Bestandteil der Mannschaft.
Bemerkenswerterweise lagen ihm diesen Sommer noch Anfragen von vier verschiedenen Vereinen vor: Dellach/Gail, der Aufsteiger in die Kärntner Liga, Hermagor aus der Unterliga West, Egg aus der 1. Klasse B und natürlich sein aktueller Verein Maria Gail. Diese aktuellen Anfragen zeigen, wie sehr seine Fähigkeiten und sein unermüdlicher Einsatz auch weiterhin geschätzt wurden.
Der unvermeidliche Abschied
Linders Entscheidung, seine aktive Karriere zu beenden, kam nach langem Überlegen und aus Rücksicht auf seine Gesundheit. Ein leichter Knorpeldefekt im Sprunggelenk, eine Spätfolge seiner früheren Verletzung, zwang ihn schließlich dazu, schweren Herzens Abschied vom aktiven Fußball zu nehmen.
Ein Vorbild auf und neben dem Platz
Michael Linder hinterlässt eine beeindruckende Karriere, die nicht nur durch sportliche Erfolge, sondern auch durch seine einzigartige Einstellung und Führungsqualitäten geprägt war. Er war und ist ein Vorbild für viele junge Spieler und genoss überall ein hohes Maß an Wertschätzung. Sein Engagement und seine Leidenschaft für den Fußball werden unvergessen bleiben.
Michael Linder: Ein Vorbild in Zahlen
In 499 Spielen stand Michael Linder beeindruckende 40.488 Minuten auf dem Platz, was einem Durchschnitt von 81 Minuten pro Spiel entspricht. In seiner 29-jährigen Karriere als leidenschaftlicher Fußballer und Vorbild erzielte er 36 Tore, erhielt lediglich 66 gelbe Karten und musste nur zweimal mit gelb-rot vom Platz. Linder verkörpert damit nicht nur Ausdauer und Engagement, sondern auch Fairplay und sportliche Integrität.
Michael Linder, wir verneigen uns vor deiner Karriere und danken dir für die vielen unvergesslichen Momente auf dem Platz. Du bist und bleibst eine wahre Legende des Kärntner Amateurfußballs.
Fotos: Hermann Sobe und Josef Kuess