Ehe wir die Antworten der Umfrage der Woche posten, holen wir ein wenig aus. Im Frauenfußball gibt es das Problem, dass Mädchen und junge Frauen nach Durchlaufen der Nachwuchsjahrgänge ohne Frauentruppe in der Region dastehen. Sprich- sie sind abseits vom Topniveau zum Karriereende quasi gezwungen. Jedoch kämpfen viele Vereine bereits mit den sinkenden Geburtenzahlen, lösen ihre Kampfmannschaften auf, über 20 davon im KFV-Gebiet seit Beginn der elektronischen Datendokumentation 2006/07.
Westfalen: Frauen in den Männer-Kampfmannschaften
Der westfälische Fußballverband kämpft mit ähnlichen Problemen und setzte da eine Idee um: Er ließ unter gewissen Bedingungen Frauen ab 1. Juli in den Männer-Kampfmannschaften zu. Vereinzelt tauchen im dortigen Unterhaus auch bereits Frauen auf den Teamsheets auf. Wir wollten nun von der KFV-Fußball-Community wissen:
„Viele Mädchen und junge Frauen beenden ihre Karriere, weil sie nach den Jugendjahrgängen keine Frauenmannschaft in akzeptabler Nähe finden. Der westfälische Fußballverband hat daraufhin seit 1. Juli die Möglichkeit geschaffen, dass Frauen im Unterhaus auch bei Männerteams mitspielen dürfen.“
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Wäre das für euch in Kärnten/Osttirol auch denkbar?
Folgende Antworten erreichten uns und die fielen meistens zurückhaltend aus. Mit einer Ausnahme nämlich!
Wolfgang Thun-Hohenstein (Trainer ASV)
Ich bin mittlerweile ein echter Fan von Frauenfußball und würde keine Frau ausgrenzen. Wenn sie physisch das Zeug dazu hat, soll sie sich auch beweisen dürfen. Im Eishockey hatten wir glaube ich ein Beispiel mit einer Torhüterin (Anm. Redaktion: Volltreffer Thune! ÖEHV-Teamtorhüterin Anja Adamitsch spielt im gehobenen Männer-Unterhaus).
Für mich denkbar, auch wenn die Anzahl wohl gering bleiben wird. Jeder sollte seine Chance bekommen in Zeiten wie diesen.
Also Wolfgang Thun-Hohenstein kann es sich vorstellen, wenngleich er damit das grundlegende Problem nicht für gelöst hält.
Seine Kollegen sind da wesentlich zurückhaltender:
Stefan Weitensfelder (Sportchef SK Treibach)
Ich glaube, das wäre keine gute Idee! Ich glaube eher, man sollte für die Damen Bezirksauswahl Teams gründen und hier Spiele machen und danach gegen die anderen Bundesländer Spiele durchführen.
Horst Friesacher (Trainer SV Eitweg)
Es besteht einfach der körperliche Aspekt. 15 bis 20 Prozent weniger Muskelmasse. Dadurch weniger schnell. Dazu weniger Gewicht. Hohe Verletzungsgefahr.
Florian Angermann (Spieler/Assistenztrainer FC Mölltal Obervellach)
Meiner Meinung nach nicht denkbar, da die körperliche Härte vor allem in den unteren Ligen für Frauen bzw. junge Mädchen (nach der Jugend) gefährlich sein könnte und ein sehr hohes Verletzungsrisiko besteht – Einzelfälle vielleicht ausgenommen.
Alexander Hofer (Obmann SV Obermillstatt)
Ich finde, mit Kleinfeld-Teams, wie es der KFV seit dieser Saison anbietet, hat man schon eine geeignete Option für Frauen geschaffen. Ich hoffe, dass sich in Zukunft auch mehr Frauenteams z.B. in Oberkärnten gründen, dann würde das ganze auch interessant (weil dann die Wege kürzer werden) für ländliche Vereine wie uns werden.
Ich finde es aber sinnvoll und sportlich fair, wenn Frauen einen eigenen Bewerb austragen, so wie dies in nahezu allen Sportarten gehandhabt wird.
Rudi Perz (dzt. vereinslose Trainer-Koryphäe)
Jede Sportart, wie auch Fußball, sollte für beide Geschlechter zugänglich sein. Aufgrund der unterschiedlichen Anatomie sollten Sportarten mit Kraftaufwand auf jeden Fall getrennt ausgeübt werden!
Jedoch sollten Modelle/Projekte geschaffen werden, um den Anteil der Frauenmannschaften in den Bezirken zu erhöhen!
Ja und einer bringt es für sich mit einem Wort auf den Punkt:
Michael Krenn (Trainer Ledenitzen)
Undenkbar !!!!
Wie kann man mitreden? WhatsApp an Jürgen Knopper
Du bist Trainer/Co-Trainer und/oder Sektionsleiter im KFV-Unterhaus (Kampfmannschaft) und erhältst die „Umfrage der Woche“ nicht? Willst aber auch gefragt werden?
Dann schicke eine WhatsApp-Nachricht an Jürgen Knopper, Tel. 06505651780 mit dem Text „Umfrage der Woche“. Achtung! Anschließend musst du Jürgen einspeichern, sonst wird die Umfrage nicht zugestellt!