Ein ereignisreicher Sommer liegt hinter den Eisbären aus Huben, die den Weg der letzten Saison fortsetzen wollen. Da übernahm Silvio Trojer das Traineramt und versuchte das Spiel der Osttiroler umzustellen.
Kampfgeist und Spielintelligenz
Der immense Kampfgeist, der die Eisbären ja immer auszeichnete, sollte nun gepaart werden mit Schnelligkeit und spielerischen Elementen. Und: Der eigene Nachwuchs sollte noch mehr eingebaut werden. Und diese Ziele wurden auch umgesetzt. Zwar fehlte es oft noch an der Konstanz, aber teilweise zauberten die Osttiroler spektakuläre Spielzüge aufs Eis. Da war bei den Fans Zunge schnalzen angesagt.
Dolomitenmänner topfit!
Die Hubener werden wie immer topfit in die Saison gehen. Kein Berg – egal wie hoch – war im Sommer vor den Eisbären sicher. Jakob Schwarzer (Paragliding) und Martin Unterlercher (Kanu) vertraten die Hubener beim Dolomitenmann mehr als würdig. Doch es flossen auch Tränen wie Wildbäche, denn von ein paar Mitspielern musste Abschied genommen werden.
Die Abgänge in Huben
Martin Pewal, Alex ,,Jackie“ Riepler, Christian Unterlercher, Alex Payr und Martin ,,Bäck“ Steiner werden wir wohl nicht mehr im blauen Eisbären-Dress sehen. Riepler wurde der Aufwand, den er betreiben musste, um mitzuhalten, einfach zu viel, Pewal waren die langen Fahrten nach über zehn Jahren nicht mehr zuzumuten (er verstärkt jetzt Soccerzone Steindorf), Christian ,,Chrust“ Unterlercher muss seiner Firma mehr Aufmerksamkeit widmen. Und Alex Payr – sag niemals Grisu zu ihm – ist jetzt Feuerwehrkommandant. Bei ihm ist aber nicht auszuschließen, dass er die Schlittschuhe nochmals vom Nagel nimmt, es scheint ihn einfach zu sehr zu jucken.
,,Ja das Spiel und die Liga wird immer schneller. Klar, dass da einige nicht mehr voll mithalten konnten“, sagt Coach Silvio Trojer, der aber in den Abgängen auch Positives sieht: ,,Werden wir halt wieder ein paar Junge hochziehen und heranführen. Wir werden egal gegen wen immer mit vier Linien antreten.“
Huben wieder mit 3 Teams am Start
Huben stellt ja gleich drei Teams in den Seniorenklassen, freut sich an die 70 Spieler im Klub zu haben. Und auch für Nachwuchs scheint weiter gesorgt – beim letzten Eishockeykindergarten im letzten Winter waren 30!!!!! Kinder mit dabei.
5 Spieler weg! Na und?
Fünf Spieler also weg, dafür ist einmal Oliver Bstieler (18 Jahre), der aus Virgen kommt, fix mit dabei. Vielleicht schlägt er ja so ein wie letzte Saison Elias Mattersberger. ,,The Eight“ aus Huben mischte mit seiner Schnelligkeit teilweise die Gegner so richtig auf und sollte diese Saison den nächsten Schritt machen. Ob Alexander Ovetchkin schon um seinen Titel als beste 8 der Welt zittert, ist aber nicht bekannt.
Zwei Tschechen in Huben
Und es kommen auch noch zwei Tschechen. Obwohl härtester Folter durch den Schreiber dieser Zeilen ausgesetzt, ließ sich Trojer die Namen nicht entlocken. Es werden aber ein Verteidiger und ein Stürmer sein. Den beiden wurden Jobs bei IDM Wärmepumpen beschafft, sie werden also den ganzen Winter vor sein. Aber: Wer Sport-Fan kennt, weiß – das war zu wenig Info.
Denn ausgiebige Recherchen in und um Tschechien herum haben ergeben, dass es sich beim Stürmer um Erik Meluzin handeln könnte. Der 21-Jährige spielte schon mit 18 bei Kometa Brno in der Extra Liga und kam auch zu zwei Einsätzen in der Champions Hockey League, wo er auch einen Treffer erzielte. Der Mann wäre eine Aufwertung für die ganze Liga.
Leider kein Trainingslager in Radenthein
In Huben hofft man, am 6. November zum ersten Mal auf heimischen Eis trainieren zu können, vorher steht noch ein viertägiges Trainingslager in Toblach am Programm. ,,Wir wären sehr gerne wieder nach Radenthein, aber das geht aus bekannten Gründen ja leider nicht“, seufzt Trojer ob der unverständlichen Situation, dass die Nockhalle heuer nicht geöffnet wird. Die ersten Eistrainings brachten aber das Trainerherz zum Lachen: ,,Alle sind voll fit und voll engagiert.
Auch in Huben: Eishockey verstehen
Und im Gegensatz zum letzten Jahr, versteht heuer jeder, was ich meine, was ich von ihnen erwarte. Wir werden noch intensiv an Details schrauben und versuchen den nächsten Schritt zu machen. Wir sind in einer Übergangsphase und werden spätestens in zwei, drei Jahren ein top Team stellen. Zu den Ausländern meint er: ,,Sie müssen besser sein als unsere Einheimischen, sie müssen den Unterschied ausmachen. Sonst hat das ja keinen Sinn.“ Kapitän bleibt natürlich Martin Unterlercher.
Trojer: Wir werden bereit sein!
Von der Meisterschaft erwartet sich Trojer einen engeren Kampf an der Spitze: ,,Titelverteidiger Steindorf, Spittal, Velden und Althofen werden sich halbwegs auf Augenhöhe matchen, dahinter werden wir und Ferlach in jedem Spiel bereit sein, die Favoriten zu Fall zu bringen und die VSV U20 wird wie immer eine Wundertüte sein. Super für die Burschen, dass sie sich im Erwachsenen-Eishockey messen können.“
Späte Einsicht: ÖEL Ausstieg ein Fehler
Apropos Legionäre – hier gibt es Interessantes zu berichten: ,,Wir haben uns 70 Spieler angeschaut und man glaubt nicht, warum 90 Prozent abgesagt haben. Es war nicht, weil wir so weit ab vom Schuss sind, es ist überhaupt nicht am Geld gelegen – nein, weil wir nicht mehr ÖEL spielen, weil nicht A3 bei Elite Prospect steht. Es war ein Fehler, nicht mehr teilzunehmen.“
Erstes Heimspiel gegen Steindorf
Das erste Spiel bestreiten die Eisbären zu Faschingsbeginn – am 11. 11. nein nicht um 11. Uhr 11. – in Althofen – am 18. November folgt dann das 1. Heimspiel gegen den Meister aus Steindorf.
Wir von Sport-Fan freuen uns auf jeden Fall schon wieder auf geile Spiele der Eisbären.
Fotos: Bernd Stefan