Der Kärntner Fußballverband hat den Protest des SC Arriach gegen den Spielabbruch im Meisterschaftsspiel gegen Nötsch am 17.08.2024 akzeptiert. Der Beschluss des Straf- und Beglaubigungsausschusses wurde aufgehoben, und ein Nachholen der restlichen Spielzeit wurde angeordnet. Die Protestgebühr wird dem Verein gutgeschrieben.
Der Ablauf der Ereignisse
Das Spiel zwischen Arriach und Nötsch wurde in der 67. Minute beim Stand von 0:2 abgebrochen. Vorausgegangen war eine hitzige Szene, bei der der Trainer des SC Arriach, Luka Bratic, den Schiedsrichter nach einer umstrittenen Eckball-Entscheidung beleidigte. In kroatischer Sprache, die auch die Muttersprache des Schiedsrichters ist, soll Bratic den Schiedsrichter mit unflätigen Begriffen betitelt haben. Nachdem er vom Schiedsrichter mittels roter Karte des Platzes verwiesen wurde, fielen wohl weitere unschöne Worte, die schließlich zum Abbruch der Partie führten.
Die Begründung des Spielabbruchs
Der Schiedsrichter Puskar sah sich durch die Äußerungen des Trainers bedroht und entschied, das Spiel abzubrechen. Der Straf- und Beglaubigungsausschuss verifizierte daraufhin das Spiel mit 0:3 gegen den SC Arriach und verhängte eine Spielsperre von 11 Pflichtspielen sowie eine Geldstrafe in Höhe von 400 Euro gegen Trainer Luka Bratic.
Warum wurde der Protest stattgegeben?
Der Protestsenat des KFV kam jedoch zu dem Schluss, dass der Abbruch zu früh und unberechtigt erfolgt sei. Ein Spielabbruch sollte stets das letzte Mittel sein, und der Schiedsrichter habe es in diesem Fall versäumt, andere Möglichkeiten zur Beruhigung der Situation auszuschöpfen.
Interessant ist, dass der Protestsenat betont, dem SC Arriach sei kein direktes Verschulden am Spielabbruch nachzuweisen. Dennoch wird das Verhalten von Trainer Bratic als auslösendes Moment für den Abbruch angesehen. Da die Bestimmungen in diesem speziellen Fall keine klare Regelung vorsehen, entschied der Protestsenat, dass die fairste Lösung darin bestehe, die restliche Spielzeit nachzuholen.
Autorität des Schiedsrichters untergraben?
Eine sehr berechtigte Frage stellt sich! Solche Urteile können tatsächlich dazu führen, dass die Autorität der Schiedsrichter in Frage gestellt wird. Schiedsrichter sind dafür da, auf dem Platz die Regeln durchzusetzen, und ihre Entscheidungen – so umstritten sie auch sein mögen – sind eigentlich final. Der Gedanke dahinter ist klar: Die Unparteiischen sollen ihre Entscheidungen unabhängig und ohne Angst vor nachträglichen Konsequenzen treffen können.
Doch in Fällen wie dem Spiel zwischen Arriach und Nötsch, in dem der Abbruch des Spiels nach Ansicht des Protestsenats voreilig geschah, gibt es offenbar Spielraum für eine andere Bewertung. Der Verband stellt hier die Verhältnismäßigkeit der Entscheidung in Frage – eine Abwägung, die in manchen Augen die Autorität des Schiedsrichters untergraben könnte.
Was passiert jetzt?
Die verbleibende Spielzeit wird am 4. Oktober nachgeholt. Der Protestsenat sieht hierin die fairste Lösung, da eine komplette Neuaustragung aus sportlicher Sicht – vor allem beim Stand von 0:2 – nicht gerecht wäre.
Anmerkung:
Die Aussage von Schiedsrichter Almir Puskar: Mit mir kann jeder ganz normal sprechen. Aber ich wurde lautstark beschimpft und bedroht, sodass ich mich nicht mehr sicher gefühlt habe. Mehr möchte ich dazu auch nicht sagen, alles Weitere liegt in den Händen der Strafa, wurde nicht wie fälschlich behauptet um 17:44 getätigt, dies war nur der Zeitpunkt, an dem der Bericht veröffentlicht worden war! Das Gespräch mit Puskar wurde erst um 18:10 geführt und nach 3 Min. 43 beendet, erst danach wurde sein Statement hinzugefügt.
Eure Meinung ist gefragt! Haltet ihr die Entscheidung für gerecht? Sollte der Schiedsrichter anders gehandelt haben? Lasst uns darüber diskutieren!