Abschied mit Ansage: Jasmin Pistotnik tritt zurück
Nach über einem Jahrzehnt an der Seitenlinie sagt Jasmin Pistotnik dem GAK Adieu – zumindest als Cheftrainerin. Die Powerfrau, die wie kaum eine andere den Mädchen- und Frauenfußball in Graz geprägt hat, zieht selbstbestimmt den Schlussstrich. Nicht aus Frust, sondern aus Weitblick.
Diese Entscheidung zu treffen, war für mich unglaublich schwer, denn dieses Team ist für mich weit mehr als nur eine Mannschaft – es ist ein Stück Familie.
„Diese Entscheidung zu treffen, war für mich unglaublich schwer, denn dieses Team ist für mich weit mehr als nur eine Mannschaft – es ist ein Stück Familie. Jede einzelne Spielerin, jedes Training, jeder gemeinsame Moment und Erfolg bedeutet mir sehr viel. Trotzdem bin ich überzeugt, dass frischer Input dem Team guttun wird – und ich so die Möglichkeit habe, mich mit voller Energie den Strukturen und Projekten zu widmen, die unsere Zukunft sichern“, so Jasmin Pistotnik.
Aufbauarbeit mit Herz und Hirn
Was Pistotnik in über zehn Jahren geleistet hat, passt in kein Statistikbuch. Sie war nicht einfach nur Trainerin – sie war Architektin, Mentorin und Motor des GAK-Frauenprojekts. Von null auf über 100 Spielerinnen, eigene Nachwuchsteams, Titel und Aufstiege – das ist nicht weniger als ein kleines Fußballwunder in Rot.
Mit ihrer UEFA-A-Lizenz und unermüdlichem Engagement hat sie nicht nur Tore geschossen (früher auf dem Platz), sondern auch Strukturen geschaffen, die bleiben werden.
Von Kärnten nach Graz: Eine Fußballreise
Pistotniks Wurzeln liegen in Kärnten, ihre Fußballreise begann die geborene Wolfsbergerin als Sechsjährige beim SAK Klagenfurt. Über Stationen wie SVG Bleiburg, St. Margarethen und SV Feldkirchen führte sie der Weg 2014 nach Graz – und zum LUV Graz, mit dem sie als Kapitänin durch Höhen und Tiefen ging.
Dass sie parallel zur Spielerinnenkarriere bereits Trainerlizenzen sammelte, zeigt ihre Weitsicht. Pistotnik war schon früh mehr als „nur“ Spielerin – sie war Visionärin.
Erfolge, Rekorde, Meilensteine
Mit dem GAK 1902 formte sie nicht nur eine Mannschaft, sondern eine Bewegung. Von der steirischen Oberliga bis in die 2. Bundesliga – und das mit einem Torverhältnis von 116:3 (!). Mehr Dominanz geht kaum.
Zwei Meistertitel in Serie, zwei Steirercup-Siege, Relegationsdramen gegen LASK, Kärnten und Oberösterreich – ihre Ära war sportlich wie emotional eine Achterbahnfahrt mit Happy End.
Was bleibt – und wie es weitergeht
Bis zur Winterpause bleibt Pistotnik dem GAK als Koordinatorin für den Mädchen- und Frauenfußball erhalten. Interimstrainerin wird Ex-Nationalteamspielerin Susanna Höller – kein schlechter Übergang, aber auch kein einfacher Job. Die Fußstapfen sind riesig.
Und jetzt ihr!
Was sagt ihr zum Rücktritt von Jasmin Pistotnik? Ein logischer Schritt zur richtigen Zeit – oder ein schmerzhafter Verlust für den GAK? Diskutiert mit!








