Sportlich sicher – und trotzdem raus
Was nach einem besonders schlechten Aprilscherz klingt, ist bittere Realität: Der FC Dornbirn muss aus der Regionalliga West absteigen. Nicht etwa, weil die Leistungen nicht stimmten – im Gegenteil, die Rothosen landeten souverän im Mittelfeld – sondern weil ein juristischer Paragraph ihnen ein Bein stellte. Ein abgeschlossenes Sanierungsverfahren, längst bekannt und kommuniziert, wurde der Auslöser für ein bürokratisches Nachspiel mit bitterem Beigeschmack.
Zwei von drei Landesverbänden in der Regionalliga-Kommission – Salzburg und Tirol – stimmten für den Zwangsabstieg, Vorarlberg war dagegen. Pikant: Diese Entscheidung wurde nicht etwa zum Saisonstart getroffen, sondern jetzt, kurz vor Schluss – ausgelöst durch einen anonymen Hinweis. Timing ist bekanntlich alles, aber hier wirkt es eher wie eine späte Retourkutsche als wie sportliche Gerechtigkeit.
Ein Verein kämpft – und mit ihm ein ganzes Bundesland
Dornbirns Obmann Gerhard Ölz gibt sich kämpferisch. Berufung wurde angekündigt, und die Frage, warum man nicht gleich zu Beginn der Saison reagiert hat, brennt nicht nur ihm auf der Seele. Denn der Schaden ist nicht lokal, er hat System: Durch den Abstieg Dornbirns (und von Röthis) geraten zahlreiche andere Vereine ins Straucheln. Drittletzte Mannschaften, die sich sportlich gerettet hatten, sollen nun ebenfalls den Gang in die Tiefe antreten.
Man stelle sich das einmal bildlich vor: Du rennst ein ganzes Jahr, gewinnst gerade so den Klassenerhalt – und wirst dann in der Kabine von der Nachricht überrascht, dass du trotzdem absteigen musst. Wegen einer Entscheidung, die mit deiner sportlichen Leistung nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.
Eine Entscheidung mit Sprengkraft
Göfis, Frastanz, Schruns, Egg/Andelsbuch, Schlins 1b, Lustenau 1c – die Liste der Leidtragenden ist lang. Die sogenannte „Abstiegslawine“ pflügt durch die Vorarlberger Ligen wie ein Schneepflug durch ein Kartenhaus. Was bleibt, ist Chaos, Frust und jede Menge Gesprächsstoff für die nächsten Stammtische.
Die sportliche Integrität steht auf dem Prüfstand. Was ist eine Liga wert, in der Tabellenplätze plötzlich weniger zählen als Paragraphen? Wenn das Regelwerk wichtiger ist als das, was auf dem Platz passiert? Der Amateurfußball lebt von Engagement, Herzblut – und der Hoffnung, dass Leistung belohnt wird. Genau dieses Fundament wird gerade erschüttert.
Und jetzt? Warten auf den nächsten Pfiff
Wie es weitergeht, steht in den Sternen – oder vorerst auf dem Schreibtisch diverser Sportjuristen. Die Berufung könnte zum Hoffnungsschimmer werden, oder aber der Auftakt zu einem zähen Rechtsstreit, der über Monate den Fußball in Vorarlberg lähmt.
Eines steht jedoch schon jetzt fest: Der Fall Dornbirn wird noch lange nachhallen – nicht nur auf dem grünen Rasen, sondern auch im Gedächtnis all jener, die glauben, dass Fußball mehr sein sollte als ein Verwaltungsakt.
Wie seht ihr das? Hat der Fußball hier versagt – oder zeigt sich nur das hässliche Gesicht einer schwammigen Regelauslegung? Diskutiert mit uns – am besten so hitzig wie ein Derby in der 90. Minute!











Angenommen Dornbirn steigt nicht ab. Aktuell ist Lauterach auch noch im Kampf um den Klassenerhalt. Sollten die es nicht schaffen, steigt Röthis und Lauterach ab, was ja dieselben Konsequenzen für die unteren Ligen hätte wie wenn Röthis und Dornbirn absteigen würde. Oder verstehe ich da etwas falsh?
Angenommen Dornbirn bleibt in der Regionalliga und Lauterach schafft den Klassenerhalt nicht, was würde das dann ändern? Das hätte doch die selbe Auswirkung auf die unteren Ligen oder nicht?
Warum spricht man von dramatischen Auswirkungen auf den Vorarlberger Fußball?
Ich glaube nicht das es einen Verein in Vorarlberg gibt der Mittleid über den Abstieg von Dornbirn hat,außer jenen 7 Vereinen die dadurch mit involviert werden. Aber auch genau diese Vereine wissen das sich die Summe der Absteiger erst gegen Ende der Saison ergibt.Es könnten auch durchaus mehr sein wenn z.B.Austria Lustenau abgestiegen wäre. Das wissen aber alle Vereine das der dritletzte Tabellnplatz nicht reichen könnte. Dem FC Dornbirn rate ich sich Finanziell Gesund zu stoßen und nicht sämtliche Vorarlberger Vereine als Opfer mit hinein zu ziehen den das sind sie nicht…und es wird auch kein Fußballbeben in Vorarlberg geben.Falls es heute Lauterach nicht schafft müsste es das Vorarlbergr Unterhaus auch aushalten.