Ein „Protest-Training“ in Hartberg
Mit einem Lächeln wird Paul Komposch heute wohl kaum auf dem Trainingsplatz des TSV Hartberg erscheinen – dafür sorgt ein Streit, der mittlerweile mehr juristischen Tiefgang hat als ein Champions-League-Finale an Spannung. Der 23-Jährige taucht zwar beim Trainingsauftakt auf, doch das Ganze hat einen Haken: Er ist offiziell unter Protest dabei. Und das wurde dem Klub nicht etwa beiläufig, sondern förmlich mitgeteilt.
Vertragsposse mit Nachspiel
Worum geht’s? Aus Sicht des Spielers ist sein Vertrag mit dem TSV Hartberg abgelaufen – die automatische Vertragsverlängerung, die der Klub gezogen haben will, hält Komposch samt Rechtsbeistand für unrechtmäßig. Die Option sei, so der zentrale Vorwurf, missverständlich formuliert und damit juristisch alles andere als wasserdicht.
Doch nicht nur das: Die Entscheidung des Bundesliga-Senats 2, der der Vertragsauslegung des Vereins zustimmte, wird nun ganz offiziell angefochten. Eine Protestschrift liegt beim Protestkomitee der Bundesliga auf dem Tisch. Der Vorwurf: Diese Entscheidung belohne Schlamperei statt Seriosität.
Scharfe Worte von der Spielergewerkschaft
Unterstützung bekommt Komposch dabei von der VdF, der Spielergewerkschaft. Deren Vorsitzender Gernot Baumgartner findet klare Worte: „Ein fatales Signal für die Professionalisierung des österreichischen Fußballs.“ Mit anderen Worten: Wer Verträge schludrig formuliert, wird durchgewunken – ganz nach dem Motto: Hauptsache, es steht irgendwas drin.
Sportlich schon auf dem Absprung
Obwohl er sich pflichtbewusst dem Training anschließt, hat Komposch seine sportliche Zukunft offenbar längst nicht mehr in Hartberg gesehen. Der Innenverteidiger will weg – und das möglichst schnell. Neben dem laufenden Protestverfahren ist auch der Gang vor das Arbeitsgericht nicht ausgeschlossen. Selbst eine einstweilige Verfügung steht im Raum – man spielt also auf der juristischen Klaviatur alle Register.
Viel hängt jetzt vom Tempo des Protestkomitees ab. Baumgartner formuliert es so: „Im Sinne aller Beteiligten ist zu hoffen, dass eine rasche Entscheidung fällt.“ Und damit meint er wohl: Am besten bevor der nächste Anpfiff ertönt.
Was meint ihr: Hat Komposch recht mit seinem Widerstand oder überschätzt er seine Karten? Diskutiert mit!








