Mit einem 4:2-Heimsieg gegen die SG Weißenstein/Töplitsch verabschiedete sich der SC Mühldorf auf sportlich würdige Weise – und dennoch war es der letzte Tanz. Direkt nach Abpfiff ließ Obmann Otto Strauss die Bombe platzen: Der SC Mühldorf zieht sich aus dem Ligabetrieb zurück.
Doch damit nicht genug. Da der Verein keine weiteren Mannschaften mehr stellt – weder Nachwuchs noch Reserve – wird der Spielbetrieb zur Gänze eingestellt. Keine zweite Klasse, keine Derbys, keine Trikots mehr auf dem Sportplatz. Nur noch leere Kabinen und Stille, wo früher sonntags das Dorf zusammenkam.
Ein Rückzug mit Symbolkraft
Dass der SC Mühldorf nach einem Sieg und ohne akute sportliche Krise den Stecker zieht, macht den Rückzug umso symbolträchtiger. Es ist kein Absturz – sondern eine bewusste Entscheidung. Und die tut weh. Für die Spieler, für die Funktionäre, für die Fans – und für den Kärntner Amateurfußball, der mit jedem weiteren Verein ein Stück Struktur verliert.
Javid Safarov: „Es macht mich wirklich traurig, dass jetzt so plötzlich Schluss ist. Seit 2021 habe ich beim SC Mühldorf gespielt – immer mit großer Freude, einfach aus Leidenschaft am Fußball. Der Verein war für mich mehr als nur ein Freizeitkick.“
Der Fußball stirbt leise – von Ort zu Ort
Mit Mühldorf reiht sich ein weiterer Traditionsverein in eine immer länger werdende Liste der Stilllegungen ein. Was bleibt, ist eine leere Spielfeldmarkierung in der Landkarte des Kärntner Fußballs – und die bange Frage: Wer wird der Nächste sein?