Was war das bitte für ein Finale? Anstatt eines spannenden Showdowns auf dem Eis wird der Meister der Kärntner Unterliga Mitte am grünen Tisch bestimmt. Der HC Köttern gewinnt das erste Spiel knapp mit 3:2, doch dann folgt ein sportliches Fiasko: Der EC Arnoldstein tritt zum zweiten Finalspiel einfach nicht an – und eine Schlammschlacht, die schon vor dem ersten Final Face off hinter den Kulissen begann.
Der Auftakt: Köttern siegt in Spiel 1
Am 5. Februar 2025 schien noch alles nach Plan zu laufen, doch hinter den Kulissen rumorte es bereits gewaltig. In einem spannenden Duell setzte sich der HC Köttern mit 3:2 gegen den EC Arnoldstein durch und brachte sich damit in der Best-of-Three-Serie in eine perfekte Ausgangslage. Die Fans freuten sich bereits auf das Rückspiel in der Ossiacher See Halle, das am 7. Februar steigen sollte – doch was dann folgte, hatte mit Sport nur noch wenig zu tun.
Kein Eishockey, nur Chaos: Arnoldstein bleibt dem Finale fern
Manchmal sind es nicht die Spieler, sondern die Funktionäre, die eine Saison entscheiden. Trotz intensiver Vermittlungsversuche des Kärntner Eishockeyverbands kam es zu keinem neuen Termin für das zweite Finalspiel. Und warum? Offenbar war es weniger die Logistik oder sportliche Fairness, sondern die Sturheit einiger Vereinsfunktionäre, die jede Lösung blockierte. Arnoldstein erschien nicht – und damit war das Drama perfekt.
Dabei hätte es durchaus Alternativen gegeben. Auf der Facebook-Fanseite des EC Arnoldstein wurde der 11.02.2025 als neuer Spieltermin in Pontebba vorgeschlagen. Doch auch auf diesen Termin konnten oder wollten sich die Vereine nicht einigen – aus welchen Gründen genau, ist nicht bekannt. Klar ist aber: Die ursprünglich für den 7. Februar in Steindorf gebuchte Eiszeit verfiel damit ersatzlos, was die Situation zusätzlich verschärfte. Ein weiteres Puzzlestück in dieser unglücklichen Geschichte, die letztlich mehr mit Bürokratie als mit Eishockey zu tun hatte.
MOBA spricht das Urteil: Köttern wird Meister per Strafverifizierung
Da Arnoldstein dem offiziell festgelegten Termin fernblieb und keine Einigung erzielt werden konnte, blieb dem MOBA-Referat (Melde-, Ordnungs- & Beglaubigungswesen) nichts anderes übrig, als ein Urteil zu fällen. Die Entscheidung: Strafverifizierung! Das bedeutet, dass das Spiel automatisch mit einem Sieg für den HC Köttern gewertet wird.
Doch Achtung: Die Beeinspruchungsfrist ist wohl noch nicht abgelaufen! Laut letzten Informationen hat Arnoldstein noch die Möglichkeit, gegen die Entscheidung vorzugehen und den Titelkampf wieder aufzurollen.
Dittmar Michor (EC Arnoldstein) hat nach eigenen Angaben eine Fristverlängerung bis Montag erbeten.
§ 23 BERUFUNG (DO – Disziplinarordnung)
KEHV Durchführungsbestimmungen
Gegen diese Entscheidung des Referenten für das Melde-, Ordnungs- und Beglaubigungswesen steht den Parteien die Berufung an den Berufungssenat. Die Berufung ist schriftlich per Mail längstens bis 24.00 Uhr des dem Wirksamkeitsbeginn (s. § 4 DO) der Entscheidung des Referenten für das Melde- Ordnungs- und Beglaubigungswesen folgenden Tages unter nachweislichen Erlag oder Einzahlung einer Berufungskaution von Euro 100,- für alle Bewerbe des Kärntner Eishockeyverbandes beim Sekretariat des einzubringen….
….Jede Berufung hat aufschiebende Wirkung. Diese entfällt, wenn sich die Berufung gegen ein Straferkenntnis richtet, das eine Sperre oder eine Funktionsenthebung auf Lebenszeit vorsieht. Allerdings bleibt die automatische Sperre für ein Spiel von der aufschiebenden Wirkung unberührt. Unzulässige, verspätete oder ohne rechtzeitigen Erlag der vorgeschriebenen Berufungskaution erhobene Berufungen sind vom Referenten für das Melde-, Ordnungs- und Beglaubigungswesen des KEHV zurückzuweisen….
Was passiert jetzt? Droht ein Titelchaos?
Sollte Arnoldstein tatsächlich Einspruch einlegen, könnte sich die Entscheidung über den Meistertitel weiter in die Länge ziehen. Sportlich wäre ein echtes Finale auf dem Eis wohl die beste Lösung, doch ob eine Neuansetzung realistisch ist, hängt davon ab, ob sich die Streithähne hinter den Kulissen doch noch zusammenraufen.
Sollte kein Einspruch erfolgen, wird der HC Köttern endgültig als Meister bestätigt – ein Titel, der jedoch weniger durch sportliche Leistung als durch den Streit am grünen Tisch entschieden wurde.
Meister ohne Finale: Ein trauriger Sieg für den Sport?
Während sich die Köttern-Spieler und Fans ihren Titel sicher nicht madig machen lassen, bleibt ein schaler Beigeschmack. Ein Finale, das nicht auf dem Eis, sondern in Besprechungsräumen und per juristischer Entscheidung entschieden wurde – das hat wenig mit echtem Sport zu tun. Die eigentlichen Verlierer sind die Fans, die um ein echtes, faires Finale gebracht wurden.
Ob der EC Arnoldstein sich mit dieser Aktion einen Gefallen getan hat? Eher nicht. Statt mit sportlichen Leistungen in Erinnerung zu bleiben, wird dieser Eklat als eine der kuriosesten Finalentscheidungen in die Geschichte der Kärntner Unterliga eingehen.
Glückwunsch an den HC Köttern – aber vielleicht wäre ein Meistertitel mit echtem, hart erkämpftem Sieg auf dem Eis noch ein bisschen süßer gewesen.
Faschingssitzungen in Arnoldstein
Am 7. Februar fand in Arnoldstein eine Faschingssitzung statt!
Beginn: 19:33 Uhr. Das ist nicht ungewöhnlich – aber pikant wird es, wenn man erfährt, dass auch am 1. und 8. Februar Faschingssitzungen angesetzt waren.
Sprich: Mit einer früheren Beginnzeit des Spiels hätte man den Finaltermin und den Fasching unter einen Hut bringen können. Doch dazu kam es nicht. Warum? Offizielle Statements fehlen, aber die Vermutung liegt nahe, dass die Prioritäten in Arnoldstein nicht ausschließlich beim Eishockey lagen.