Es gibt Fußballgeschichten, die schreibt kein Drehbuchautor, weil sie zu bitter wirken würden. Eine davon hat gerade Christian Trappitsch erlebt – einst Hoffnungsträger beim SVG Bleiburg, jetzt unfreiwilliger Protagonist eines sportlichen Abstiegsmärchens mit wenig Happy End.
Ein Rauswurf mit Folgen
Beim SVG Bleiburg hing der Haussegen zuletzt ziemlich schief. Nach einer Reihe an Niederlagen zog der Klub die Notbremse und schickte Coach Trappitsch kurzerhand in die fußballerische Arbeitslosigkeit. Das Ziel: frischer Wind für den Abstiegskampf in der Kärntner Liga. Die Rechnung ging auf – Bleiburg sammelte noch 10 Punkte, gesamt 31, blieb auf Rang 11 und darf auch kommende Saison oben mitspielen.
Christian Trappitsch nahm seine Entlassung damals mit Fassung:
„Wir hatten zum Meisterschaftsstart im Herbst eine wirklich harte Auslosung. Ich war – und bin – überzeugt, dass Bleiburg den Klassenerhalt schafft. Daran habe und werde ich nie zweifeln.“
Neuer Verein, alte Sorgen
Nicht lange nach seiner Ablöse dockte der Übungsleiter beim ASKÖ Mittlern an – ein paar Kilometer weiter, aber fußballerisch ein Stockwerk tiefer. Dort sollte alles besser werden. Doch wie so oft im Fußball lief es ganz anders: Trotz aller Bemühungen konnte Mittlern die Kurve nicht kriegen. Am letzten Spieltag hagelte es ein deftiges 1:5 gegen Aufsteiger TSV Grafenstein – während gleichzeitig Ludmannsdorf den ASV Klagenfurt mit 2:1 bezwang und sich somit rettete.
Das Ergebnis: Mittlern ist abgestiegen. Ab sofort heißt die neue Adresse „1. Klasse“.
Ein bitteres Saisonfazit
Für Trappitsch bleibt nur die Erkenntnis, dass der Fußball nicht nur schöne Geschichten schreibt. Bei Bleiburg ausgetauscht, beim neuen Verein abgestiegen – das ist kein Karrierehöhepunkt, sondern eher ein Kapitel fürs persönliche Lehrbuch.
Ob sich der Trainer davon erholt und wo er künftig anheuern wird, bleibt offen. Sicher ist nur: Diese Saison wird ihm noch lange in Erinnerung bleiben – wenn auch nicht im positiven Sinne.
Und Bleiburg?
Die Mannschaft, die ihn vor die Tür gesetzt hat, darf sich ins Fäustchen lachen: Liga gehalten, Abstieg vermieden, und das Drama ein paar Kilometer weiter verfolgt. Manchmal ist Fußball eben wirklich kein fairer Sport – zumindest nicht für alle Beteiligten.