Ein Abpfiff mit Plan – warum Hermagor jetzt einen anderen Weg geht
Der FC Hermagor zieht den Stecker – zumindest für seine Kampfmannschaft. Ab der Saison 2025/26 rollt der Ball in der Unterliga West ohne die Blau-Gelben. Kein dramatischer Showdown, keine Trikottauschszenen zum Abschied. Stattdessen: ein stilles, aber selbstbewusstes „Danke – wir bauen um.“
Was wie ein sportlicher Rückschritt klingt, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als wohlüberlegter Neuanfang. Der Verein zieht sich nicht aus der Affäre – sondern zieht Konsequenzen. Ehrlich. Deutlich. Und vielleicht sogar ein bisschen revolutionär.
Wurzeln statt Wanderspieler – die Gründe hinter dem Rückzug
Es war keine Frage des Geldes, sondern des Gewissens. Der Vorstand des FCH hat Klartext gesprochen: Die aktuelle Kampfmannschaft wäre ohne externe Verstärkung kaum konkurrenzfähig – aber mit Legionären aus der Ferne ginge die Seele des Vereins verloren. Denn was ist ein Verein ohne Identifikation? Ohne Bezug zur Region? Ohne Charakterköpfe aus der eigenen Jugend?
Hermagor will keine Mannschaft „zusammenkaufen“, die dann unter fremder Flagge marschiert. Die Fans sollen sich nicht fragen müssen, wer da eigentlich für den Verein spielt – sondern stolz sagen können: „Das ist einer von uns.“
Eine Liga mit Fragezeichen – und zu vielen Kompromissen
Auch die strukturelle Situation spielt eine Rolle. Die neue Aufteilung der Unterliga in drei Regionen klingt auf dem Papier durchdacht, sorgt aber in der Praxis für Verwirrung. Planbarkeit? Kaum vorhanden. Motivation? Schwierig, wenn Spieler ihre Wochenendplanung mehr mit dem Navi als mit dem Trainer abstimmen müssen.
Kein Wunder also, dass sich potenzielle Kicker reihenweise gegen einen Verbleib entschieden haben. Der Verein steht vor der Wahl: Flickwerk oder Fundament. Und hat sich klar entschieden – für letzteres.
Volle Kraft für die Kleinen – die neue Marschrichtung
Die Zukunft des FC Hermagor hat kurze Beine, große Augen und trägt stolz Blau-Gelb. Über 100 Kinder trainieren Woche für Woche mit Hingabe – betreut von zehn qualifizierten Trainern, die mehr im Sinn haben als bloß den nächsten Tabellenplatz.
Die Nachwuchsabteilung ist längst mehr als ein Hobbyprojekt. Sie ist das neue Herz des Vereins. Einige der Talente haben bereits den Sprung zur LAZ-Vorstufe geschafft – ein Fingerzeig, dass hier echte Qualität reift.
Kein Rückzug, sondern ein Umbau mit Vision
Wer jetzt denkt, Hermagor verabschiede sich still und leise vom Männerfußball, hat die Rechnung ohne den Langzeitplan gemacht. Ziel ist es, Schritt für Schritt eine durchgehende Ausbildungslinie von den Bambinis bis zur U16+ aufzubauen. Mit Fokus auf Ausbildung, Infrastruktur und Loyalität.
Langfristig, so das klare Ziel, soll die Kampfmannschaft eines Tages zurückkehren – nicht mit eingekauften Namen, sondern mit Eigengewächsen. Mit Spielern, die den Verein nicht nur auf dem Trikot tragen, sondern im Herzen.
Ein Verein gegen den Strom – und vielleicht der Zeit voraus?
In einer Fußballwelt, in der kurzfristiger Erfolg oft wichtiger ist als langfristige Substanz, geht Hermagor einen anderen Weg. Einen unbequemen. Aber auch einen mutigen. Während andere über sinkende Mitgliederzahlen und fehlenden Nachwuchs klagen, krempelt man hier die Ärmel hoch – und fängt bei den Kleinsten an.
Vielleicht ist genau das die Zukunft des Amateurfußballs: Weniger Glamour, mehr Gemeinschaft. Weniger kurzfristige Kaderpolitik, mehr nachhaltige Entwicklung.
Forza Zukunft – mit Werten und Vision
Der FC Hermagor macht keinen Rückzieher. Er macht einen Schritt zurück, um später drei nach vorne zu gehen. Ein Verein, der seine Identität nicht verkaufen, sondern bewahren will. Der nicht dem schnellen Applaus nachjagt, sondern langfristig wirken möchte.
Ob das klappt? Die Zukunft wird’s zeigen. Aber eines ist sicher: In Hermagor wird nicht aufgegeben. Es wird aufgebaut.
Forza FCH – und Forza Nachwuchs!
Ja , ein Umdenken ist absolut wichtig Die Identifizierung mit einem heimischen Vereinsteam ist sicher wichtig u nötig in Zukunft hab alles in meinen fast 60 Vereinsjahren ,davon 45 Funktionaersjanre erlebt .Den Aufstieg in die Unterliga heuer konnte man sich erkaufen aber nun fangen Probleme erst an…die Kleinsten der 2.Klasse werden weite Fahrten haben und die höher oben fast nur mehr Derbies in der Nähe.Aber man sollte es probieren und gut evaluieren.Naechstes Jahr dann wieder neue Regionalliga Süd und wieder viel Bewegung in den Klassen und Streitereien Segen Einteilung vorprogrammiert.Dem Kfv bleibt auch nix erspart…er ist immer der Schuldige obwohl der Reformwunsch von Seiten der Vereinsmehrheit kam.Jedem Recht getan ist eine Kunst die niemand kann LG aus Dellach PS Ein Neustart nach einer Pause ist allemal besser als ein komplettes Aus und finanziellem Kollaps.
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Schön langsam kommen alle Vereine zur.Einsicht das es nur mit dem eigenen Nachwuchs eine Zukunft gibt.
Bad.St.Leongard ist.Voreiter und hat es mit.eigenen Nachwuchs geschaft in die Unterliga aufzusteigen