Was sich wochenlang, Sport Fan hat berichtet, zusammengebraut hat, ist nun mit einem nächtlichen Paukenschlag Realität geworden: Der Vorstand des SV Spittal hat kollektiv die Koffer gepackt – und das in einer Phase, in der der Verein eigentlich jede helfende Hand bräuchte. Wer geglaubt hat, Fußball sei manchmal Drama, der wird in Spittal gerade eines Besseren belehrt: Hier wird ein echter Vereinsthriller inszeniert – mit Rücktritten, Comebacks und der alles entscheidenden Frage: Wer führt den SVS aus der Krise?
Vorstand geht – das Chaos bleibt
Wenn ein Vorstand zurücktritt, dann sollte zumindest eines klar sein: Wer übernimmt, und vor allem wie. Stattdessen erleben wir aktuell eher ein taktisches Hineinschlittern in die nächste Amtsperiode – eher eine Staffelübergabe mit Knoten im Stab als ein sauberer Wechsel. Obmann Mag. Gerald Gadnik und sein Team mit Kassier Christian Kollenz, Schriftführer Mag. Robert Stadler und Manuel Höfer Schriftführer Stellvertreter verabschieden sich mit warmen Worten und nostalgischem Rückblick.
Doch so schön die Worte auch klingen – sie kaschieren kaum, was hinter den Kulissen passiert ist: Der Verein steht momentan ohne Kampfmannschaft, ohne Juniors, ohne U17 da. Kurz: Der SV Spittal ist sportlich nackt.
Die Rückkehr des alten Kapitäns?
In dieser Misere soll nun ausgerechnet Michael Pöcheim-Pech das Steuer übernehmen – ein alter Bekannter, der bereits das Ruder in der Hand hatte und zuletzt kritisch die Entwicklungen kommentierte. Und auch Christian Rauter, jener Trainer, der sich wegen Differenzen mit Gadnik zurückgezogen hatte, könnte plötzlich wieder auftauchen. Ein sportliches “Reunion-Special”, als Panikreaktion oder strategischer Plan?
Pöcheim-Pech selbst lässt in seinem Statement kaum Raum für Hoffnung: Die Lage sei „katastrophal“, der Verein de facto führungslos. Doch genau deshalb sei es nun entscheidend, dass der scheidende Vorstand eine geordnete Übergabe ermöglicht. Ein Abgang nach dem Motto „Tschüss, macht’s euch was Schönes draus“ ist keine Option – auch wenn das offizielle Abschiedsstatement des Vorstands verdächtig nah an dieser Haltung entlangschrammt.
Worte mit Herz – aber reichen sie auch?
Die Abschiedsbotschaft des Vorstands liest sich wie eine Mischung aus Ehrenrunde und letztem Liebesbrief an den Verein. Von „Werten statt Schlagzeilen“ ist die Rede, von „Kindern mit Träumen“ und davon, dass man „nicht alles richtig gemacht“ habe – aber immerhin ehrlich gewesen sei. Das mag stimmen. Aber in der aktuellen Situation fühlt sich diese Rücktrittsmelodie eher wie ein klassisches Pfeifen im Walde an: schön zu hören, aber wenig hilfreich.
Die versprochene „Weichenstellung“ für die kommende Saison existiert – Stand jetzt – eher auf dem Papier als auf dem Rasen. Der Ball liegt nun bei Pöcheim-Pech und seinem Team. Und vor allem: beim Willen aller Beteiligten, das Chaos nicht einfach weiterzuleiten wie einen zu heißen Kartoffelsalat am Vereinsbuffet.
Zwischen Hoffnung und Häufchen Elend
Spittal steht jetzt vor der alles entscheidenden Frage: Ist der Verein noch zu retten – oder war das schon der Abpfiff für das Kapitel SVS, wie man es bislang kannte? Der Name mag seit 1921 bestehen, doch Tradition allein gewinnt keine Spiele. Es braucht Menschen mit Vision, Mut und, ja, einem klaren Plan.
Denn eins ist sicher: Ein Verein, der ohne Jugend, ohne Trainer und ohne Mannschaft dasteht, ist kein Fußballverein – sondern nur noch ein Vereinsname auf einem Briefkopf.
Deine Meinung zählt!
Wie siehst du die aktuelle Entwicklung rund um den SV Spittal? Ist die Rückkehr von Pöcheim-Pech die richtige Entscheidung? Und was müsste passieren, damit der Verein wieder auf die Beine kommt? Schreib’s in die Kommentare – oder ruf gleich zur Generalversammlung!
Originaltext des scheidenden Vorstandes
🖤 BREAKING – NEWS 🖤
Liebe SVS-Familie,
nach über einem Jahrzehnt an der Spitze dieses Vereins sagen wir heute Danke – und Adieu.
Wir gehen nicht leise, aber in Frieden. Nicht aus Enttäuschung, sondern aus Überzeugung. Denn wer den Verein liebt, weiß: Es geht nicht um Namen, nicht um Macht – sondern um das große Ganze.
Wir haben diesen Klub mit Leidenschaft, Verstand und Rückgrat geführt. Wir haben nicht alles richtig gemacht – aber wir haben es immer ehrlich gemeint.
Wir haben in den Nachwuchs investiert, statt in kurzlebige Erfolge. In Bodenständigkeit statt Show. In Werte statt Schlagzeilen.
Nun übernehmen andere rund um Michael Pöcheim-Pech. Und wir hoffen, dass sie nicht vergessen, worum es wirklich geht: Um Kinder mit Träumen. Um Menschen mit Herz. Um Spittal.
Wir danken allen, die an unserer Seite waren – Spielern, Trainern, Eltern, Fans, Sponsoren (und hier speziell und besonders unseren Premium-Partnern IDM Wärmepumpen sowie Sportastic) und der Stadtgemeinde Spittal.
Ohne euch gäbe es diesen Verein nicht. Ohne euch gäbe es kein Schwarz/Weiß.
Die Weichen für die kommende Saison sind gestellt und die neuen Verantwortungsträger werden dazu die Letztentscheidungen treffen.
Wir gehen – aber unser Herz bleibt hier.
SV Spittal 🖤 since 1921 – und für immer in unseren Herzen.
Euer scheidender Vorstand