Torwart-Wechsel, stille Absagen und ein Abgang nach Slowenien: Beim SK Treibach tut sich was – aber eben mit Maß und Ziel. Der Klub aus der Kurstadt bastelt behutsam an seinem Kader für die kommende Regionalliga-Saison. Und dabei zeigt sich: Zwischen Geduld und gezieltem Zugriff liegt manchmal nur ein Anruf – oder eben gar keiner.
Neue Handschuhe in der Kurstadt: Marktl kommt
Mit Samuel Marktl (21) hat der SK Treibach einen neuen Keeper ins Boot geholt – oder besser gesagt: ins Tor gestellt. Der ehemalige Schlussmann des SC Reichenau verabschiedete sich mit einem wilden 4:4 gegen Aufsteiger Moosburg und heuert nun bei den SK Treibach Juniors an. Dort wird er nicht nur in der Unterliga auflaufen, sondern auch regelmäßig mit dem Regionalliga-Kader trainieren.
Eine klassische Doppellösung: Entwicklung in der Breite, Perspektive nach oben. Marktl bringt Talent und Ehrgeiz mit – und könnte langfristig zum Erben von Stammtorwart Patrick Böck werden. Der ist zwar nach wie vor eine Bank, wird im Oktober allerdings 36 Jahre alt. Noch eine Saison will er dranhängen – aber ewig ist eben auch im Torwartleben mit Ausnahme bei Alexander Schenk, relativ.
Wunschkandidat Luschin? Funkstille statt Transfermeldung
Fast wäre es ein ganz anderes Torwart-Kapitel geworden. Der SK Treibach hatte auch ein Auge auf Philip Luschin (21) vom VST Völkermarkt geworfen. Die Gespräche liefen – aber endeten plötzlich im digitalen Nirwana. “Er hat sich nach dem Gespräch nicht mehr gemeldet”, berichtet ein enttäuschter Sportchef Stefan Weitensfelder. Man kennt das sonst eher aus dem Dating: ghosting statt Goalie.
Treibach zieht trotzdem weiter seinen Plan durch – ruhig, aber nicht untätig. Und die Marktl-Verpflichtung zeigt: Wer rechtzeitig zugreift, muss am Ende nicht hinterherhechten.
Kmetic sagt leise Tschüss – Rückkehr nach Slowenien
Einen fixen Abgang gibt’s bei den Treibachern dennoch zu vermelden: Anej Kmetic verlässt den Verein. Der Mittelfeldspieler, der lange wegen einer schweren Verletzung ausfiel, kehrt in seine Heimat Slowenien zurück. Ein bitteres Ende für ein Engagement, das viel Potenzial hatte – aber vom Pech verfolgt war. Für Kmetic geht’s hoffentlich zu neuer Stabilität, für Treibach bleibt die Erkenntnis: Manchmal entscheidet der Körper schneller als der Vertrag.
Kader bleibt stabil – aber mit Sensoren auf Empfang
Grundsätzlich will man am aktuellen Regionalliga-Kader nicht allzu viel verändern. Kein Umbruch, kein Transferzirkus – Kontinuität steht im Mittelpunkt. „Wenn natürlich ein interessanter Spieler am Markt wäre, sagen wir sicher nicht nein“, heißt es dennoch aus Vereinskreisen. Flexibilität trifft auf Realitätssinn – eine Kombination, die gerade in der Regionalliga selten geworden ist.
Mit Böck im Tor, Marktl als Option, Kmetic als schmerzhaftem Abgang und einer vorsichtigen Transferstrategie geht der SK Treibach in einen Sommer, der leise, aber nicht langweilig ist. Und vielleicht – ganz vielleicht – klingelt das Handy ja noch das eine oder andere Mal.
Wenn nicht: Der Kurstadtklub hat längst bewiesen, dass man auch ohne großes Tamtam gute Entscheidungen treffen kann. Und manchmal ist stille Arbeit eben die lauteste Antwort.