Sie ist zu Ende, die Saison im Kärntner ,,Unterhaus“, alle Meister sind gekürt, alle Spieler im Chilling-Mode. Amateur-Eishockey in Kärnten, das hat diese Saison bewiesen, lebt nicht nur – es begeistert auch die Kärntner Fans. Das Team der Saison war natürlich ESC Soccerzone Steindorf. Gleich zwei Titel holte das Team von Robert ,,Mopse“ Moser. Auch die ,,Millionentruppen“ aus dem Westen waren in der ÖEL kein Stolperstein. Die Drachen aus Kufstein versuchten zwar Feuer zu Speien, aber Funki Wilfan & Co spielten Feuerwehr und löschten den Brand im Entscheidungsspiel in Tirol ganz schnell. Und auch Hohenems war im Endeffekt nach dem 4:8 in Steindorf im Rückspiel nicht wirklich nahe dran den Turnaround zu schaffen. Da nützte es auch nichts beim Rückspiel in Vorarlberg beim Stand von 3:1 sechs Minuten vor Schluss den Torhüter rauszunehmen. Verdienter Champion in der ÖEL also unsere Steindorfer.
Wir haben die beste Saison in der AHC Division I erlebt. Die Finalserie zwischen dem großen Favoriten Soccerzone Steindorf und dem EHC Althofen war Werbung für unseren geliebten Eishockeysport.
Viele hätten gerne einen finalen Showdown – ein fünftes Spiel – erlebt, doch Franz ,,Funki“ Wilfan, blies den Rhinos mit seinem Overtime-Tor in Spiel 4 die Lichter aus – das hätte auch umgekehrt ausgehen können. Hier eine kleine Saisonbilanz der sechs Teams, die natürlich subjektiv ist, aber doch gemacht werden sollte.
Spielende Kämpfer: Eisbären Huben
Auch wenn es das Ausscheiden im Viertelfinale nicht widerspiegelt: Die Eisbären machten in dieser Saison einen Riesenschritt nach vorne.

Eishockey AHC Dividion 1, 1.EHC Althofen – UECR Huben at Stadthalle, Althofen on 22 January 2020. Photo: Ernst Krawagner
Neben der bekannten Kampfkraft der Osttiroler fließen unter Neo-Coach Silvio Trojer immer mehr spielerische Elemente ein. Auch die zweite und dritte Mannschaft der Eisbären zeigten tolles Eishockey.
Was Huben dringend bräuchte, wären ein, zwei zusätzliche Qulitätsspieler. Die sind aber ob der Fahrtstrapatzen schwer nach Osttirol zu locken. Wir hoffen, dass es Obmann Warscher bis zur nächsten Saison gelingt.
Die Youngsters: EC IDM VSV U20 Juniors
Wie schon in der ersten Saison eine tolle Bereicherung für die Liga! In der entscheidenden Phase waren leider viele Spieler bei diversen Nationalteams. Und wir könnten ein, zwei einheimische Stützen der Adler für die Zukunft gesehen haben.

Foto: Rene Krammer
Flo Lanzinger, Sohn von Trainer und VSV-Legende Günther ist am besten Weg in die großen Fußstapfen des Daddys zu treten! Er hat goldene Hände, ist aber nicht der Einzige aus der Mannschaft, der das Potenzial für ganz oben hat.
Entthront: USC Pirates Velden
Ein verflixtes Jahr für den Meister der Vorsaison. Keine andere Mannschaft wurde vom Verletzungsteufel so gequält wie die Mannschaft von Herwig Gressel.

Velden, AUSTRIA – March 10: 3. Finale USC Velden vs EC VSV Juniors at Eishalle on March 10, 2022 in Velden, Kärnten, AUSTRIA. (Photo by Ernst Krawagner sport-fan.at)
Trotz extrem kurzen Line-ups schafften es aber Christian Ban und Co. immer wieder, Favoriten voll zu fordern oder sogar zu bezwingen.
Eines ist klar, Velden MUSS den einen oder anderen Spieler holen, sonst wird es auch kommende Saison sehr schwierig an die Erfolge der letzten Jahre anzuschließen.
LiWoDruck Hornets Spittal
Die ,,Wundertüte“ der Liga. Auf Top-Vorstellungen folgten unerklärliche Niederlagen. Auch Trainer Orzetek hatte aus berufs- und krankheitsbedingten Gründen oft mit Spielermangel zu kämpfen.

Eishockey, 2023-02-07, Div1 Foto:Hermann Sobe
Die lange Sperre von Kapitän Essmann und der Ausfall von Gert Karitnig trugen zur Saison mit Höhen und Tiefen viel bei. Die beiden Halbfinal-Schlappen gegen die Rhinos aus Althofen waren einem in absoluter Hochform spielenden Gegner geschuldet – da war diesmal einfach kein Kraut gewachsen.
Aber: Bleibt die Linie Komar, Essmann, Nageler in der nächsten Saison zusammen und von Verletzungspech und Sperren verschont, können sich die Gegner schon mal anschnallen.
Vizemeister: EHC Althofen
Die Rhinos spielten eine fantastische – leider unbelohnte – Saison. Kein einziges Mal konnte die Mannschaft von Gerald Ressmann komplett antreten, machte die oft sehr kurzen Line-ups aber mit unbändigem Kampfgeist und Zusammenhalt mehr als wett.

Eishockey, 2023-03-09, Div1 4..Finale 1.EHC Althofen Vize Meister Foto:Hermann Sobe
Wie schon in der letzten Saison konnten die Früchte der Arbeit aber nicht geerntet werden. Im Viertelfinale der ÖEL scheiterte man mit einem Tor Differenz an Hohenems, im Finale der Division I unterlag man Soccerzone Steindorf in vier Spielen. Das Entscheidungsspiel in der Overtime.
Mund abputzen, nächste Saison wieder angreifen. Karl ,,Kore“ Weitensfelder muss sein Team aber etwas breiter aufstellen – bei der Auswahl neuer Spieler hat er ja ein super Händchen, was er auch vor dieser Saison mit der Verpflichtung von Sandro Seifried bewiesen hat.
Meister: ESC Soccerzone Steindorf
Ein Bombenteam spielte eine Bombensaison und holte den Meisterpokal an den Ossiacher See. Der Sahnehäubchen war dann noch der Titel in der ÖEL. Böse Zungen behaupten bei der Heimfahrt aus Hohenems wurde mehr Gerstensaft verbraucht als am Eröffnungstag des Münchner Oktoberfests – sagen nur böse Zungen wie gesagt.

Eishockey, 2023-03-09, Div1 4..Finale Althofen – Meister Steindorf Foto:Hermann Sobe
Meistertrainer Robert Moser ist es gelungen, aus Stars wie Benji Petrik, Markus Pöck, Martin Oraze, Stefan Bacher, Funki Wilfan, Andreas Wiedergut und und und……….ein Team zu formen. Auch junge Spieler werden forciert und kommen regelmäßig zu vielen Einsatzminuten.
Hans-Jürgen Tschernutter und Armin Ratz sorgten dafür, dass ob des großen Kaders auch Ausfälle ,,locker“ verkraftet werden konnten. Zeiten als Steindorf mit nicht einmal zwei Linien antreten konnte, gehören zur Vergangenheit.
Als dann gegen Ende des Grunddurchgangs auch noch Christof Martinz nach vier Jahren Pause wieder die Eisschuhe schnürte, begann das Werkl perfekt zu laufen. Manko: VSV-Tormann-Nachwuchshoffnung Pauli Steiner (16 Jahre) zeigt in den Playoffs eine perfekte Leistung, wird aber dann natürlich wieder für die Adler auflaufen.
Marco Mayrobnig, der sich diese Saison super entwickelt hat, Rene Baumann und Anja Adamitsch können auf dieser Position einem Fabian Horn oder Thomas Stroj (noch) nicht das Wasser reichen. Hier wird der Meister wohl noch einmal nachrüsten, denn das Ziel für die kommende Spielzeit ist schon ausgegeben: Zwei Titelverteidigungen
Die fünf Aufsteiger des Jahres (rein subjektiv betrachtet):
Viele Spieler haben sich enorm weiterentwickelt, so z. B. auch Oliver Rainer, Benji Kogler und Christoph Kronlechner von den Rhinos in Althofen. Unsere fünf Top-Rookies in dieser Saison aber sind:
1. Philipp Waldner: Die Nummer 77 der Rhinos war immer schon eine ,,Kampfsau“, flog aber oft unter dem Radar, weil er unauffällig, aber mehr als zuverlässig seine ,,Arbeit“ am Eis verrichtete. Jetzt ist Waldner auch brandgefährlich. Sieben Tore, fünf Assists – da wäre sogar noch mehr drin gewesen. Auf jeden Fall hat Waldner sein Standing im Team noch mehr gefestigt.
2. Daniel Zauchner: Die Nummer 88 der LiWoDruck Hornets Spittal findet sich immer besser in der höchsten Liga Kärntens zurecht. Körperlich topfit ,,pickt“ er Gegner um Gegner an die Bande, arbeitet auch nach hinten extrem gut und wird auch vor dem Tor immer gefährlicher. Sechsmal ließ er es krachen! Wetten, dass er nächste Saison zweistellig scoren wird?
3. Elias Mattersberger: Der 1,71 große und 64 kg schwere Stürmer lässt die Herzen der Huben-Fans höher schlagen. Seine Sturmläufe zeichnet eine Dynamik aus, die man nicht oft zu sehen bekommt. Er ist ein großes Versprechen für die Zukunft. Noch fehlt im zwar einiges auf die berühmteste ,,8“ im Welteishockey, aber zumindest in der Division I könnte er ein ganz Großer werden.
4. Julian Maurer: Wahnsinn, wie schnell und gut sich der junge Mann beim Meisterteam etabliert hat. Letzte Saison war er ja noch Kapitän des VSV U20- Teams. Aber Julian ist nicht auf den Mund gefallen, hat sich auch in der Kabine schon ein tolles Standing erarbeitet. Sportlich ist er gereift. An der Seite von Stefan Bacher konnte er seine Fehlerquote extrem weit nach unten schrauben. Sein Siegestor im zweiten Finale in der letzten Minute wird er wohl lange nicht vergessen. Auffällig: Auch als Stürmer ist ,,Mautze“ jederzeit einsetzbar. Solche Spieler schätzen Trainer sehr.
5. Paul Steiner: Wahnsinn was der 16-jährige Goalie vom VSV in den Playoffs bei Steindorf ablieferte. Ob mit den Schonern, mit der Stockhand, mit der wunderbaren Fanghand – der Bursche hat alles, um ein echter Spitzengoalie zu werden. Druck scheint er trotz seines jugendlichen Alters nicht zu kennen. Aber – das weiß er selbst – es gibt überall noch Steigerungspotenzal, daran arbeitet er aber hart. Hoffen wir alle, dass ihm ein Los wie das von Alexander Schmidt erspart bleibt und er wirklich mach als Einsergoalie bei den Adlern im Tor stehen wird. Aber vielleicht schafft das ja schon Lukas Moser vor ihm. Das Los eines jungen, talentierten Eishockey-Goalies, der den österreichischen Pass besitzt, ist leider hart, aber Pauli hat das Talent es zu schaffen.
Spieler des Jahres (rein subjektiv betrachtet):
Franz ,,Funki“ Wilfan: Viele Spieler standen zur Auswahl. Kevin Schettina, Christian Ban, Flo Lanzinger, Daniel Nageler, Markus Pöck, Thomas Stroj, Fabian Horn, Martin Unterlercher. Unsere Wahl fiel aber auf Franz Wilfan, Kapitän des Double-Gewinners, Center der ersten Linie. Wahnsinn, welches Engagement, welcher Wille, welch eiläuferisches und stocktechnisches Können ,,Funki“ auszeichnet. Er ist der Leader, den jedes Team brauchen würde. Seine Linie mit Markus Pöck und Kristian Krawagna brachten die Gegner die ganze Saison über nicht unter Kontrolle zu bringen. Das Championship-Winning-Goal in der Division I in der Overtime in Althofen war der mehr als verdiente Lohn für seine herausragende Leistung. Nicht nachlassen Funki!